Einheit der Vielfalt

Die Klimaveränderung vollzieht sich deutlich schneller als erwartet, es ist möglich, bereits 2050 3 Grad mehr zu haben, das heißt für Österreich 6 Grad. Täler werden verschüttet sein, Felder überflutet, Wälder abgebrannt oder entwurzelt, unermessliche Schäden, zerstörte Existenzen, Todesopfer … Schrecklich für die Menschen, für die Zivilisation wird es keine Rolle mehr spielen, sie wird bis dahin längst von Krieg und Faschismus zerstört sein … Wir haben keinen zeitlichen Spielraum mehr.  

Durch die Straßen ziehen und Sprüche skandieren, Kundgebungen und Reden, Briefe schreiben, persönliche Vorsprachen und Gespräche, Besetzungen, kreative Aktionen in Stadt und Land, Hungerstreik, und und und waren wichtig und haben einiges erreicht. Und doch finden wir uns in einer Situation der Rücknahme von Klimaschutz, Stärkung der fossilen Lobby und rasanter Ausbreitung von Klimakatastrophe und Faschismus wieder. Ja, es stimmt, man weiß nicht, wo wir stünden, wenn wir nicht gewesen wären, und ich bin mir sicher, es war nicht umsonst, vieles ist in positivem Sinn passiert. Und doch: Jetzt gibt es keinen Spielraum mehr.

Wenn wir nachhaltig wirksam sein wollen, brauchen wir aus meiner Sicht EINE Bewegung. Wir brauchen DIE große Bewegung. Es geht nur über den Zusammenschluss der zahlreichen kleineren und größeren Initiativen. Wir müssen unsere Meinungsverschiedenheiten, unterschiedlichen Schwerpunkte und Gewichtungen gegenseitig als das ‚Andere‘‚ ‚Von uns Unterschiedene‘ akzeptieren, die kleinteiligen Auseinandersetzungen überwinden und uns zusammenschließen. Ansonsten unterliegen wir einem ‚divide et impera‘ (teile und herrsche) und werden zwischen den großen Interessensgruppen, die letztlich von den fossilen Konzernen bestimmt sind, zerrieben.

EINEIT DER VIELFALT. Das brauchen wir. EINE große Bewegung, die ihre internen Unterschiedlichkeiten wertschätzend gegenseitig akzeptiert und GEMEINSAM auftritt. Nur so können wir den Mächtigen etwas entgegensetzen und nachhaltig wirksam sein.  

Mein Appell: SCHLIESSEN WIR UNS ZUSAMMEN. Die vielen Initiativen in Österreich, Europa und weltweit sind eine Macht. Wenn sie sich zusammentun. Fangen wir hier bei uns an.

2 Gedanken zu „Einheit der Vielfalt

  1. Lieber Stephan,
    ich finde mal wieder, dass du total Recht hast! Ich denke und wünsche mir das schon so lange.
    Aber wie gehen wir das an ?
    Der Individualismus wird derart hochstilisiert, dass viele verlernt haben zu kooperieren, Kompromisse zu schließen und andere Meinungen gelten zu lassen. Ohne ein Miteinander werden wir jedoch nichts weiterbringen.
    Also was können wir konkret tun ?
    Liebe Grüße
    Birgit

    1. Ich denke, reden und reden. Die uns nächstgelegenen Teilorganisationen darauf anreden, mit vielen Initiativen drüber reden. Am Ende müsste sich so etwas wie eine Dachorganisation bilden, aber da brauchts sicher noch viel Dialog dazu.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert