Klimaschutz ist antifaschistisch

Demokratie
ist kein Traum


Ein bisschen Mut für unser kleines Österreich. In Deutschland haben laut taz in diesem Jahr über 900.000 Menschen gegen Rechts demonstriert, laut der angefügten Karte waren es sogar über 1,5 Millionen (taz, Demo-Karte).

Ein paar Gedanken von Parentsforfuture Deutschland zum Zusammenhang von Klimaaktivismus und Antifaschismus:
„Warum sind viele Klimaaktivist*innen laut und machen sich für Antifaschismus stark?
Viele Menschen und Ortsgruppen aus der Klimagerechtigkeitsbewegung engagieren sich gegen den Rechtsruck in Deutschland und Europa. Insbesondere konnten viele Demos zum Erhalt unserer Demokratie seit Jahresanfang nur so groß werden, weil For-Future-Ortsgruppen ihr langjähriges Know-how bei Organisation und Mobilisierung eingebracht haben. Das ist kein Zufall, denn es gibt Zusammenhänge. Das Zusammendenken von Antifaschismus und Klimaaktivismus ist für viele von uns bereits heute eine Selbstverständlichkeit aus vielerlei Gründen. Ein paar davon wollen wir hier benennen und ausführen.“
(ganzer Beitrag hier, newsletter Mai 2024)

Auch bei uns tragen Gruppen der Klimabewegung viel zu den Demonstrationen gegen Rechts bei. Was bis jetzt bekannt wurde, wäre Klimaschutz in einer blau-schwarzen Regierung kein Thema, im Gegenteil, Vorhandenes solle sogar rückgängig gemacht werden. Insofern ist das Engagement der Klimabewegung im Kampf gegen den Rechtsruck hochnotwendig. Demokratie und Klimaschutz sind kein Traum. Sie sind unsere Zukunft.

4. Februar 2025


Wir waren dort und viele andere auch. 30.000 Menschen, die gegen die Beteiligung einer rechtsradikalen Partei, gegen die Beteiligung der FPÖ an einer Regierung protestiert haben.

Ein paar Punkte aus den Forderungen der FPÖ:
„15 statt zehn Jahre auf Staatsbürgerschaft warten; „Herdprämie“ für Frauen; Kinder mit zwölf Jahren strafmündig; Austritt aus der Weltgesundheitsbehörde WHO; keine ordentliche medizinische Versorgung für Asylwerber; „Notgesetze“ und „Volksinitiativen“ am Parlament vorbei; pausenlos Volksentscheide zu populistischen Themen; ORF zerstören; missliebige ORF-Redakteure ausschalten; Vernaderungsstelle für missliebige „linke“ Lehrer; komplette Blockade der EU, Windräder verbieten; Klimapolitik stornieren; Austritt aus der gemeinsamen EU-Außen-und -Sicherheitspolitik; außenpolitische Anlehnung an Ungarn, Slowakei und (implizit) Russland (Aufhebung der Sanktionen).“ DerStandard, Hans Rauscher

Dass sich das mit einer freien, liberalen Demokratie, Rechtsstaat und Menschenrechten sowie mit effizientem Klimaschutz nicht vereinbaren lässt, ist offensichtlich. Wenn wir es verhindern wollen, müssen wir jetzt aktiv werden.

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Und nicht vergessen:
Radeln For Future
am Freitag 7.2.2025 um 17.00 Uhr beim Votivpark.
Alles Infos hier

Radeldemo

In einer Woche ist es wieder so weit. Radeln For Future unterwegs auf den Straßen Wiens:
„In den letzten Jahren wurden in Wien einige gute Radwege gebaut. Es ist jetzt wichtig, diese und ältere Radwege zu einem sicheren Netz zu verbinden und weiter auszubauen. Ein lückenloses Radwegenetz gibt allen, die das Fahrrad gerne im Alltag nützen wollen, und vor allem Familien mehr Mobilitätsfreiheit.
Die Route führt zu ein paar fertig gewordenen Projekten des Jahres 2024.
Sattelt die Räder, erzählt allen davon und radelt gemeinsam mit. Wir freuen uns auf euch!“

Treffpunkt: 17:00 Uhr beim Votivpark
Abfahrt: 17:30 Uhr
Ende und Abschlusskundgebung: ca. 19:15 Uhr beim Votivpark

Alle Infos hier

„Jetzt Zeichen setzen“

Kundgebung am
Wiener Heldenplatz
27. Jänner 2025 18.00



SOS Mitmensch: Als Mitgliedsorganisation rufen wir zur „Jetzt Zeichen setzen“-Kundgebung am 27. Jänner auf: Aus Anlass des 80. Jahrestages der Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz findet am Wiener Heldenplatz um 18.00 Uhr die alljährliche Gedenkkundgebung des von SOS Mitmensch mitgetragenen Bündnisses „Jetzt Zeichen setzen“ statt. Vor dem Hintergrund, dass nun erstmals seit 80 Jahren eine rechtsextrem geführte Bundesregierung droht!“
Jetzt Zeichen setzen Infos

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4. Februar 2025 18.00
SOS Mitmensch: „Aus Anlass des 25. Jahrestages der Proteste gegen die Angelobung der ersten schwarz-blauen Bundesregierung im Jahr 2000 findet um 18.00 Uhr (vermutlich am Ballhausplatz) eine Großkundgebung in Wien statt. Organisiert wird die Kundgebung von jenem Kollektiv, das in der Vergangenheit für Donnerstagsdemos verantwortlich war.Infos

Wir wurden jahrzehntelang belogen und noch immer belügen wir uns gerne selbst.

Gegen Ende der 1970er als junger Erwachsener im Auto auf der Landstraße unterwegs, das Fenster offen, den Ellbogen aufgestützt, eine Hand am Lenkrad, mit brennender Zigarette. Die Musik dazu lässt Easy Rider Freiheitsgefühle auf Tiroler Landstraßen aufkeimen. Das war einfach nur cool. Wer hätte da an Klima gedacht?

Der Bericht des Club of Rome war zu diesem Zeitpunkt bereits veröffentlicht und wurde auch gelesen, doch inhaltlich zu weit entfernt, als dass er gegen solche Gefühle hätte ankommen können. Jung, die Welt stand offen, selbstverständlich wird die Zukunft besser als die Gegenwart, die Wirtschaft wächst, der Wohlstand wächst. Arbeit für alle, in einer freien demokratischen und friedlichen Gesellschaft. Auch wenn man wußte, dass es woanders anders war und auch für kritisch politische Anliegen auf die Straße ging, gegen Krieg, gegen Atom, für die Hausbesetzungen, für die Umwelt etc., war es im Alltagsleben gefühlt trotzdem irgendwie so, als ob es auf der ganzen Welt so wäre wie bei uns, oder zumindest so werden wird. Mit Aussicht auf eine bessere Zukunft.

Wachstum und (technischer) Fortschritt bringen Wohlstand für alle. So wurde es gepredigt und so hat es sich in unser unhinterfragt selbstverständliches Hintergrundwissen eingegraben, was dazu beigetragen hat, dass die Lügen leichter geglaubt wurden. Die Lügen darüber, dass unser verschwenderischer Lebensstil nur durch die rücksichtlose Ausbeutung von Natur und Menschen in anderen Ländern möglich war.

Zu dieser Zeit hat vorerst unbemerkt der Feldzug des Neoliberalismus begonnen. Die Geschichte ist bekannt. Am Ende waren in vielen Ländern öffentliche Dienstleistungen privatisiert oder kaputt gespart, Gewerkschaften gesprengt, Arbeitswelt und Gesellschaft durch strukturelle Eingriffe entsolidarisiert. Die Monetarisierung sämtlicher Lebensbereiche hat sich bis in die persönlichen Beziehungen geschlichen. Begleitet von Lügen wie z.B.: Wenn wir nicht auf den Zug der Globalisierung aufspringen, ist unser Wohlstand gefährdet, wir brauchen sie, um den Anschluss nicht zu verlieren. Zu den größten Lügen zählt das ständige Vernebeln einer Basis unseres Wohlstands: Die rücksichtslose Ausbeutung anderer Weltregionen, vor allem des globalen Südens.

Im gleichen Zeitraum sind auch Desinformationskampagnen zum Klimawandel angestiegen, in den letzten 10 Jahren fast tsunamiartig. Die Ölgesellschaften hatten genau gewusst, welche Klima-Schäden die fossilen Energien verursachen und haben alles daran gesetzt, dass sich dieses Wissen nicht verbreitet bzw. dass ihm nicht geglaubt wird. Sie wollten und wollen ihre immensen Gewinne so lange wie möglich prolongieren. Wie es momentan ausschaut, mit großem Erfolg. Es scheint, die Lüge hat gewonnen und mit ihr kommt neben dem Klima auch die Demokratie unter die Räder.

“Manchmal muss man einfach einsehen, dass man gegen das Gesellschaftsversagen nicht länger ankommt. Gesellschaft und Regierung haben sich für das fossile Weiter-so entschieden.” (Mina Canaval, Klimaaktivistin, Letzte Generation)

Wie konnte es so weit kommen? Eine Antwort würde mehrere hundert Seiten füllen. Tatsache ist: Es ist so weit gekommen. Wir finden uns in einer Situation, in der Demokratie, eine freie Gesellschaft und Klimaschutz massiv und ernsthaft gefährdet sind.

Kollaps wird oft mit Hollywood-Bildern assoziiert, in denen die Welt von einem auf den anderen Tag zusammenbricht. In der Realtität ist der Kollaps von Demokratie und Klima ein Prozess und er steht nicht bevor, sondern ist längst in Gang. So ist nun mal die Situation, lassen wir uns nicht länger belügen und belügen wir uns nicht länger selbst.

Das alles braucht uns jedoch nicht davon abzuhalten, uns für sinnvolle Dinge einzusetzen. Mehr autofreie Zonen im Stadtgebiet, höhere Gebühren für SUVs, Temporeduktion im gesamten Ortsgebiet auf 30 kmh, etc., nicht nur, aber auch hinsichtlich nächster Wahlen. Für den Erhalt des Rechtsstaates, freie Meinungsäußerung und Medien, Erhalt der Menschenrechte, Klimaschutzmaßnahmen und vieles mehr. Sich für diese Dinge einzusetzen, macht immer Sinn. Egal wie es ausgeht.

Dieser Beitrag basiert auf einem Treffen der Seniors For Future Arbeitsgruppe ‚Heisses Alter‘.

‚Klimahysterie‘ – echt jetzt?

Klimaschutz ist
Zivilschutz


2024 wurde die 1,5 Grad Grenze zum ersten Mal global überschritten. Schaut man sich die Entwicklung der Erderhitzung der letzten 20 Jahre an, ist klar, dass sich dieser Prozess nicht einfach so wieder umdrehen wird. Im Gegenteil, er nimmt an Fahrt auf. Schaut man sich die aktuelle Entwicklung der Politik in Österreich an, ist klar, es kommen Parteien zum Zug, die klimatische Fakten einfach ignorieren. Klimaschutz sei ‚Klimahysterie‘.

Der ORF berichtet über den Stand der Klimaentwicklung:
„Die globale Klimaerwärmung hat im vergangenen Jahr das erste Mal die 1,5-Grad-Celsius-Marke überschritten. Laut dem am Freitag veröffentlichten Bericht des EU-Klimawandeldiensts Copernicus lag die Durchschnittstemperatur der Erde um 1,6 Grad Celsius höher als in den Jahren 1850 bis 1900. Klimaforscher sprechen von einem „Warnsignal“.“

Im Standard: Wie Blau-Schwarz die Klimapolitik untergraben würde:
„Die FPÖ schneidet im Klima- und Umweltschutz in allen mit Abstand am schlechtesten ab. Die ÖVP landet verlässlich auf dem vorletzten Platz. Die Umwelt-NGOs kommen damit zu demselben Ergebnis wie Österreichs Klimaforschernetzwerk CCCA fünf Jahre zuvor. Damals hatten Wissenschafter die Klimapolitik aller Parteien untersucht. Ihnen zufolge war jene der FPÖ „nicht im Einklang“ mit dem Pariser Klimaziel, jene der ÖVP „wenig im Einklang“. Die Wissenschafter benoteten die ÖVP mit einer Vier und gaben der FPÖ einen Fleck.“

Ins Detail: Bericht der tagesschau

5 gute Jahre?

Langsames Auftauen aus der Schockstarre. Ein blinzelnder Blick auf die bange Frage: In welchem Österreich werden wir die nächsten Jahre leben. Rechtsstaatlich, demokratisch mit freier Meinunsäußerung, sozial, solidarisch und mit viel Gestaltungsspielraum für Personen, Gruppen und Minderheiten, bei allen Mängeln, die es noch zu beheben gälte?

Oder in Richtung wiederholt genannter Idole wie Orban oder Trump, alle, die ihre Länder autokratisch beherrschen und nur ihre eigene Klientel bedienen. Da ist Putin nicht mehr weit. Das würde dann heißen Rückbau demokratischer und rechtsstaatlicher Strukturen, Einschränkung von Meinungsfreiheit und Gestaltungsspielräumen, Sozialabbau, Abschiebungen und – Klimaschutz ade.

Florian Klenk schreibt ‚müssen wir uns fürchten?‘ und kommt zu dem Schluss fürchten nicht, aber wachsam sein. Wachsamkeit ist natürlich wichtig und vorausgesetzt, aber sicher nicht genug. Eine Änderung ist schneller gesetzt als es vom wachsam sein zum handeln braucht. Kaputt machen geht schnell. Wiederaufbauen braucht Zeit. Und der Widerstand, das liegt in der Natur der Sache, ist zumeist einen Schritt hinterher.

Ein Gedanke schwebt vorbei: Kickl und seine Partei könnten an der Aufgabe wachsen, sich ihrer Verantwortung bewusst werden und im Sinne des Gemeinwohls handeln und regieren. Ein schöner Gedanke. Nur leider schon wieder außer Sichtweite.

Also wie kriegt man wieder Boden unter die Füße und Luft unter die Flügel. Ein Treffen klima- und demokratiebewegter Menschen gestern Abend hat diesbezüglich Mut gemacht. Zusammensitzen, alles an- und aussprechen, den Mix an Emotionen zulassen, in den Raum stellen und lassen wie er sich halt darstellt. In wertschätzender Gesprächsatmosphäre. Allein das ist ein Gegenstück zu jenen, die Hass und Spaltung provozieren und daran arbeiten, die Vielfalt einzuengen, auf ein wir und die anderen und wer nicht für uns ist, ist gegen uns.

Und dann der nächste Schritt. Die Emotionen sind so wie sie sind, aber wir sind nicht die Emotion. Wir lassen uns nicht davon erdrücken, uns nicht das Vertrauen in unsere Selbstwirksamkeit nehmen und uns nicht von den Ereignissen in die Verzweiflung treiben. Wir sind und bleiben handlungsfähig, können gemeinsam visionieren, gemeinsam konkrete Projekte planen und umsetzen. Beständig und beharrlich.

Wichtig scheint mir die wertschätzende Gemeinsamkeit und gegenseitige Akzeptanz. Aus ihr können der und die Einzelne Kraft schöpfen und wieder Boden unter den Füßen und Luft unter die Flügel kriegen. So war es gestern spürbar. Ein positiver Energieschub.

Klimaerbschuld

jozi@jozi.at


Hab‘ den Fußabdruck für Österreich gemacht und immer die ökologisch bestmögliche Variante angegeben. Je nach Tool komm ich auf 7.5 oder 5 Tonnen CO2 jährlich, deutlich unter dem österreichischen Durchschnitt von 13,6t. Der Anteil des Grauabdrucks (Ressourcenverbrauch, der nicht Einzelpersonen zuzuechnen ist, sondern den öffentlichen Bereichen, Infrastruktur, …) ist prozentuell unterschiedlich, absolut aber bei beiden ähnlich, etwas über 3t.

Also 3t CO2 jährlich. 2t dürften wir ab jetzt verbrauchen, um bis 2050 2 Grad Erhitzung zu erreichen, weniger als 1t für 1,5 Grad. Das heißt, allein durch meine Geburt in Österreich schulde ich der Menschheit ein bis zwei Tonnen CO2 jährlich.

Für mich ein Hinweis, dass der Fußabdruck zwar wichtig ist, wir aber auch sehr viel am Handabdruck arbeiten müssen, damit wir nicht schon mit einem Minus auf die Welt kommen. Fußabdruck und Handabdruck, zwei Faktoren für den Kern der Lösung: Die Änderung des Lebensstils.

Animiert war dieser Beitrag von einer ‚Sternstunde Philosophie‘ zum Thema Schuld vs. Eigenverantwortung, gegen Ende geht’s um’s Klima: Wie weit reicht Eigenverantwortung? | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur

Nächste Möglichkeit für den Handabdruck was zu tun: Asfinag – Hände weg von unserem Grundwasser! Stopp Lobau-Autobahn. Neuerliche Kundgebung vor Bvwg 7.1.2025 um 07.30 in Erdberg. Infos hier.

Wir wünschen euch allen ein für euch persönlich zufriedenes, glückliches und gelingendes 2025 und uns allen ein Jahr, in dem wir für den Klimaschutz was weiterbringen.

2 Jahresrückblicke

Der ORF schaut zurück:
„Drei Jahreszeiten auf Rekordniveau, Hunderte Stationsrekorde: Das bald zu Ende gehende Jahr hat klimatologische Extreme in nie gesehener Zahl gebracht, und so überrascht die abschließende Bilanz nicht wirklich. 2024 war in Österreich das mit großem Abstand wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1767. Aber nicht nur die Temperaturen waren außergewöhnlich, sondern auch Spätfrost, Trockenheit, zahlreiche Unwetter und das „nächste Jahrhunderthochwasser“ haben gezeigt, dass Wetterextreme häufiger werden.“
Zum Bericht


Auch die ‚Treibhauspost‘ schickt einen Jahresrückblick:
„2024, es war schön so lala mit dir
Die vergangenen zwölf Monate sind mal wieder ein Fall für die Geschichtsbücher. Unsere Highlights, Lowlights und Gründe, um die Korken knallen zu lassen.“
~ 5 Minuten Lesezeit
Zum Bericht

Wer sich die vielen Extremberichte von beiden nicht antun mag, springt am besten gleich zum zweiten Teil der Treibhauspost: ‚Die hoffnungsvollen Seiten von 2024‘