Gerne unterstützen wir die Stellungnahme der Scientists For Future zu Karl Nehammers Rede „Zur Zukunft der Nation“, in der er die drohende Klimakatastrophe kleinredet und die zahlreichen wissenschaftlichen Studien dazu schlichtweg leugnet. Für einen Politiker in dieser Position eine schier unfassbare Verantwortungslosigkeit.
Stellungnahme der Fachgruppe Politik und Recht der Scientists For Future:
Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter
Zur Rede von Bundeskanzler Nehammer „Zur Zukunft der Nation – Österreich 2030“ von Bundeskanzler Karl Nehammer, gehalten am 10.3.2023
Bundeskanzler Karl Nehammer beweist in seiner Rede überdeutlich, dass er den Klimawandel nicht versteht und nicht in der Lage ist, die Klimakatastrophe zu sehen. Einerseits behauptet er, den Klimawandel und die Ängste, die mit ihm verbunden sind, nicht „kleinreden“ zu wollen. Und tut dann genau das.
Er schwadroniert von „Innovationen, Kreativität und Technologien“, die dem Klimawandel entgegenzusetzen seien, ohne dabei konkret zu werden. Er nennt vage „synthetische Kraftstoffe“ und behauptet „unglaubliche Fortschritte“; er spricht ebenso vage von einer Zusammenarbeit mit Marokko in Bezug auf „Grünen Wasserstoff“.
Nehammer vergisst oder übersieht oder weiß nicht, dass alle diese Technologien noch sehr viel Zeit und sehr viel Energie brauchen: Zeit, die wir nicht mehr haben, und Energie, die wir noch nicht haben. Weil der Kanzler das nicht verstanden hat, will er auch noch den Verbrennungsmotor retten – entgegen allen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Notwendigkeit der schnellen und massiven Reduktion von Treibhausgasen. Glaubt er diesen Fakten nicht, oder vertraut er am Ende eher „alternativen Fakten”?
Der Kanzler versucht den Eindruck zu vermitteln, er wolle den Klimawandel ernst nehmen. Allein, es gelingt ihm nicht. Warum hat er 2019 als Abgeordneter in der Regierung Bierlein für den Klimanotstand votiert – und als Regierungschef nichts davon umgesetzt? Warum blockiert er das seit mehr als zwei Jahren überfällige Klimaschutzgesetz? Warum drängt er nicht auf einen schnellenAusstieg aus russischem Gas?
Der Kanzler ist kein Teil der Lösung. Der Kanzler ist ein Teil des Problems.
Doz. Dr.Tilman Voss, im Namen der Fachgruppe Politik und Recht, Scientists for Future Austria
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Heute um 18.00: Seniors-For-Future-Online-Treffen. Wenn du dich noch anmelden willst, bitte ein kurzes Mail an team@seniorsforfuture.at.
Reinhard Steurer geht in seiner Vorlesung genau darauf ein. Wir müssen lästig sein, bis die Regierung(en) endlich handeln, unwissenschaftlich ausgedrückt.