Wir haben Schulden beim globalen Süden,
nicht umgekehrt.
Foto: Stefan Müller, Flickr
Der Wohlstand des globalen Nordwestens gründet sich zu einem großen Teil auf der Ausbeutung des globalen Südens. Trotzdem geht die hartnäckige Mär, der Süden hätte Schulden beim Norden, Folge eines dominanten kapitalistischen Finanzsystems, das den Kolonialismus im Grunde in voller Härte, nur anders eingefärbt, prolongiert hat.
Das internationale Netzwerk Debt For Climate: „Wir haben eine simple, wenn auch schwer durchzusetzende Forderung: Die bedingungslose Streichung aller Schulden der Länder des Globalen Südens. Die von den Gläubigern wie Weltbank und anderen an uns gerichtete Forderung nach der Zurückzahlung von Schulden erachten wir nicht als legitim. Es ist eher andersrum. Es ist der globale Norden, der eine historische, koloniale und klimatische Schuld gegenüber unseren Territorien trägt. […]
Sowohl Entwicklung als auch Hilfe sind die Verlängerung dieses kolonialen Verhältnisses unter anderen Vorzeichen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und Weltbank spielen seit den 1970er Jahren bei der Konsolidierung einer internationalen Finanzarchitektur eine wichtige Rolle, die zu Privatisierung staatlicher Betriebe und Aufgaben, zur Verarmung der Bevölkerung und Umweltschädigung geführt hat.„
medico international: Schuld und Schulden