Die reichen Verursacherländer haben ihren Wohlstand auf der Ausbeutung von (fossilen) Rohstoffen der eigenen und anderer Länder aufgebaut. Historisch und aktuell sind die sog. Industriestaaten Hauptverursacher der Klimakatastrophe. Viele Länder des globalen Südens haben zur Klimakatastrophe wenig bis gar nichts beigetragen, sind aber von den Folgen überproportional betroffen.
Die einen leben im Luxus und lassen sich an die Wohnungstür liefern, wonach ihnen gerade gelüstet, die anderen zahlen den Großteil der Zeche. Daraus ergibt sich zwingend der Ruf nach Klima/Gerechtigkeit. Wobei es nicht mehr um einen Fonds von 100 Milliarden geht, sondern mindestens um das Zehnfache.
„Die Verhandlungen über das neue Klimafinanzierungsziel (NCQG) stehen im Zentrum der COP29. „Die Klimafinanzierung muss mit den globalen Herausforderungen Schritt halten. Das Ziel muss sich an den tatsächlichen Bedürfnissen orientieren – und dabei geht es um Summen im Billionenbereich, nicht in Milliardenhöhe!
„ Wer zahlt die Rechnung der Klimakrise? OTS
Ein Beispiel: „Im Südsudan sind nach Angaben der Vereinten Nationen 1,4 Millionen Menschen von verheerenden Überschwemmungen betroffen. Hunderttausende seien durch das Hochwasser vertrieben worden, teilte das UNO-Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) am Wochenende mit. Hilfsorganisationen zufolge handelt es sich um die schwersten Überschwemmungen seit Jahrzehnten.“ Hunderttausende im Südsudan vertrieben, News ORF.at
Die Schuldenverteilung wird oft falsch dargestellt. Die reichen Verursacherländer schulden den ärmeren Ländern des Südens, nicht umgekehrt. Wobei vieles gar nicht mit Geld bezahlbar ist. Aber zumindest ein Teil, der möglich ist, könnte jetzt in Baku beschlossen und dann umgesetzt werden. Es ist Zeit, dass wir zurückzahlen, was wir genommen haben.
Dazu braucht es nicht nur einen Beschluss, sondern radikales Umdenken. Wir können sagen ok, da ist vieles schlecht gelaufen und läuft noch immer verkehrt. Aber wir haben jeden Tag die Chance, das morgen anders zu gestalten als das heute. Wenn wir wollen, können wir morgen die Welt wieder vom Kopf auf die Füße stellen.
Radikale Veränderungen auf wirtschaftlicher, politischer und persönlicher Ebene sind nötig. Nicht nur ein bisschen da, ein bisschen dort, ein bisschen hie, ein bisschen da. Im Grunde geht es um eine radikale Neugestaltung unserer Grundhaltung zur Welt, darum, die verlorene Verbundenheit mit Welt wiederherzustellen. Baku – ein tipping point?