Lass uns reden #3

„Nein, in der taz. Die beste Zeitung im deutschsprachigen Raum. „
„Und?“
„Naja, in dem Artikel ging’s drum, wie Urugay auf 98% Erneuerbare umgestellt hat, ohne Klimawandel.“
„Wie meinst du, ohne Klimawandel.“
„Ohne den Klimawandel zu erwähnen, ohne, dass sie den Leuten gesagt haben, wenn wir nicht von den fossilen Brennstoffen wegkommen, droht uns eine Klimakatastrophe, Hitze, Dürre, Überschwemmungen, … Was wir hier ja landauf landab beständig präsentiert kriegen.“
„Was denn?“
„Sie haben gesagt, das ist für unser Land und unsere Wirtschaft das Beste. Vor allem, weil es unabhängig von den globalen Märkten für fossile Brennstoffe macht, die man nicht kontrollieren kann und deren Preisschwankungen wir ausgeliefert sind, solange wir von Öl und Gas leben. Haben doch bei uns 2022 alle zu spüren bekommen. Für viele Haushalte war das extrem belastend, bis hin zur Existenzbedrohung.“
„So einfach?“

„Natürlich nicht. Ramón Méndez, der in dem Artikel interviewt wird und für diesen Prozess maßgeblich verantwortlich zeichnet, nennt als ersten Schritt eine parteiübergreifende Vereinbarung, dieses …“
„Uiii.“
„… dieses Ziel zu setzen, eine Strategie zu erarbeiten und auch umzusetzen.“
„Parteiübergreifende Vereinbarung. Bei uns? „
„Vielleicht ist die Zeit noch nicht reif dafür. Aber sie wird kommen.“
„Träumer. Vielleicht, wenn es längst zu spät ist.“

„Schau’n ma mal. Die haben es jedenfalls auf diesem Weg geschafft und Energie zu einem stabilen Kostenfaktor gemacht, unabhängig von den Schwankungen des Marktes. Wasser, Wind, Biomasse, Solar, nur noch 2% Öl. Ist doch beeindruckend, oder?“
„Schon. Aber das kannst du doch nicht 1:1 hierher transferieren.“
„Eh nicht, wir müssten unsere eigenen Strategien entwickeln, allein deshalb, weil wir ganz andere klimatische Bedingungen haben. Aber eins ist auch klar: Im Ausbau der Erneuerbaren ist bei uns noch viel Luft nach oben.“
„Schon, aber wie kriegst du erst einmal einen parteiübergreifenden Beschluss her, wie setzt du dich gegen die Öl- und Gaslobby durch und wie überzeugst du die Bevölkerung?“
„Der Beschluss wird kommen und die Lobbies werden nachgeben, wenn der Druck aus der Bevölkerung stark genug ist.“
„Und wie gewinnst du die?“
„Eben nicht durch Warnungen, nicht durch ‚wenn wir nicht jetzt handeln, droht uns die Katastrophe, sondern durch die Aussicht auf eine preisstabile Zukunft. Wenn wir nicht vor kommenden Extremwetterereignissen warnen, sondern den Leuten sagen, horcht’s her, wenn wir auf Erneuerbare umsteigen, dann kann uns sowas wie 2022 nicht mehr passieren. Dann sind wir unabhängig von Importen fossiler Brennstoffe, vom globalen Öl- und Gasmarkt, und damit verhindern wir, dass wir immer wieder unter den extremen Preisschwankungen zu leiden haben.“
„Klingt mal ganz gut.“
„Worauf ich hinaus will, vielleicht sollten wir unsere Strategie ändern. Nicht, die nächste Überschwemmung kommt bestimmt, wenn wir so weitermachen wie bisher, sondern: Mit erneuerbaren Energien machen wir uns unabhängig von den Preisschwankungen der globalen Märkte. Also nicht, was wir verlieren, wenn wir so weitertun wie bisher, sondern was wir gewinnen, wenn wir neue Wege beschreiten. Stabile Energiepreise, mehr Sicherheit. Wär doch was.“
„Mhm, ne Überlegung wert.“

COP, die 29ste

Trotz allem
wieder eine Chance


In fünf Wochen findet in Aserbaidschan die nächste COP statt. In einem neuen Bericht warnt die Wissenschaft, wenn wir nicht schnell und entschlossen handeln, befinden wir uns bald in der kritischen Phase der Erderhitzung, mit unabsehbaren Folgen für Mensch und Natur.

science.orf berichtet:
Gut einen Monat vor der COP29 in Baku präsentieren Forschende drastische Daten. Von den 35 „planetaren Vitalzeichen“, die die Gruppe Jahr für Jahr analysiert, haben 25 ihrem Report zufolge einen besorgniserregenden Rekordwert erreicht. Mit der aktuellen Politik steuere die Welt auf eine Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur um 2,7 Grad Celsius bis 2100 zu.“ Bericht: ‚Planetare Vitalzeichen‘ verschlechtern sich.

Wir können was tun, aber wir müssen jetzt handeln. Diese und ähnliche Aussagen hören wir seit 20 Jahren, ein jetzt, das sich wie ein Strudelteig in die Länge zieht. Nichtsdestotrotz stimmt es immer noch. Wenn wir jetzt entschlossen handeln, können wir die Auswirkungen der Klimakatastrophe zumindest eindämmen und die Dauer der Überhitzung vermindern. Das gibt Hoffnung. Bleiben wir dran.

Wir brauchen unsere Wälder

Ob im Kleinen oder im Großen – wir müssen was für unsere Bäume tun.

Spektrum.de berichtet vorab:
Am Dienstag erscheint die große Bestandsaufnahme des deutschen Waldes. Uns vorliegende Daten zeichnen ein erschreckendes Bild. Der heimische Wald ist zur Kohlenstoffquelle geworden. […] Alle zehn Jahre findet im deutschen Wald eine Art Volkszählung statt. Dabei erfassen Experten des staatlichen Thünen-Instituts, wie groß die Waldfläche Deutschlands ist, aus welchen Baumarten sich die Wälder zusammensetzen, wie alt die Bestände sind und in welchem Zustand sie sich befinden. […] Zum ersten Mal seit Beginn der Erhebungen kann der Wald in Deutschland keinen Klimaschutzbeitrag als Kohlenstoffsenke mehr leisten. Im Gegenteil: Deutschlands größtes Ökosystem ist seit 2017 zu einer Quelle für Treibhausgasemissionen geworden.“ (Spektrum.de, Warum der Wald als Klimaschützer ausfallen wird.)

Vom Amazonaswald gibt es ähnliche Meldungen. Wenn wir unsere Waldbestände nicht ausreichend schützen, hat das katastrophale Folgen. Wälder schützen, Klima schützen, Demokratien erhalten. Auch im kleinen Österreich.

Und wieder wird geradelt

Freitag
04.10.2024
17.00
Votivpark


Diesmal zum Thema:

Wann immer ein Radweg in Wien gesperrt wird, zeigt sich ein Problem: Es gibt meistens keine sichere Ausweichroute. Um das Problem zu lösen, muss die Stadtregierung ein dichtes Radwegenetz über Wien spannen und das teils seit Jahrzehnten auf Umsetzung wartende Hauptradverkehrsnetz endlich auf die Straßen bringen.
Durch die temporäre Sperre des Wientalradweges sind weite Teile Hietzings und Penzings seit Mitte September nicht mehr auf sicherem Wege ans Stadtzentrum angebunden. Darum radeln wir am 4. Oktober entlang des Wienflusses Richtung Hütteldorf.

Treffpunkt: 17:00 Uhr beim Votivpark
Abfahrt: 17:30 Uhr
Ende: ca. 20:00 Uhr beim Votivpark
Weitere Infos hier.


Donnerstag 3.10.2024 um 18.00 Uhr beim Parlament.
Demonstration. Wir setzen ein Zeichen. Infos hier

Wir sind gekommen, um zu bleiben …

… im Widerstand zu bleiben.
Gegen die Beteiligung rechtsextremer Parteien und Personen an der kommenden Regierung.

Reel: instagram seniorsforfuture.at

Jetzt braucht es den gemeinsamen Einsatz aller Initiativen umso mehr. Bestürzt, aber nicht überrascht haben wir den Wahlausgang erlebt. Daher verharren wir nicht im Schock. Wir kämpfen weiter wie bisher, gegen alle Kräfte, die demokratische Errungenschaften und Klimaschutz untergraben bzw. verhindern wollen, wir kämpfen für Klima und Demokratie. Ohne Demokratie kein Klimaschutz.

Am Donnerstag 03.10.2024 um 18.00 beim Parlament in Wien startet die Großdemo gegen eine Beteiligung rechtsextremer Parteien und Personen an einer kommenden Regierung. Infos: ‚Wir* gegen rechts.‘
Die Petition Eil-Appell: Keine Koalition mit der FPÖ von #aufstehn, kannst du hier unterschreiben.

(Seniors For Future sind jetzt auch auf instagram)

‚Wir‘ können die Wahl entscheiden!

‚Wir‘ – das sind die über 65jährigen Österreicherinnen und Österreicher mit Wahlberechtigung. Zusammen sind wir über 25% stark, das heißt, die Senior:innen bestimmen ganz wesentlich mit, welche Parteien die nächste Regierung bilden werden. „Fast 1,7 der insgesamt 6,3 Millionen Wahlberechtigten sind 65 Jahre oder älter, wie aus Daten der Statistik Austria zum Stichtag 1. Jänner hervorgeht. Das entspricht einem Anteil von 27 Prozent.“ (Infos dazu hier).

Keine Wahl wie jede Wahl. Auch wenn es ‚jede Wahl‘ in dem Sinn nicht gibt, ist die kommende doch eine ganz besondere. Nichts weniger steht auf dem Spiel, als der Erhalt demokratischer Errungenschaften, von denen wir jahrzehntelang so viel profitieren konnten, der Erhalt von unabhängiger Justiz und Medien und, eng damit verknüpft, der Erhalt der Chance, in den nächsten Jahren wirksamen Klimaschutz umzusetzen.

Warum gerade diese Wahl für die Demokratie und für das Klima so wichtig ist, beleuchtet Oliver Schreiber in seinem Beitrag: Wo der Demokratie Gefahr droht, ist Positionierung eine Pflicht – Gedanken zur Wahl.

Das Kontext-Institut (K.Rogenhofer) zeigt in einer Analyse, welche Klimapolitik mit welcher Regierungskonstellation zu erwarten ist: Die letzte Regierung vor 2030: Koalitionen im Klimacheck

Was dem Klima blüht, wenn …

… FPÖ und ÖVP
regieren würden


Natascha Strobl analysiert auf moment.at was uns und dem Klima blüht, wenn wir eine blau-schwarze Regierung bekommen: „Unter einer FPÖ-ÖVP-Regierung wird es keinen Klimaschutz geben. Die FPÖ leugnet ihn, die ÖVP hat schon alle Anstrengungen der Grünen so stark ausgebremst, wie sie nur irgendwie konnte. Bisherige Erfolge (wie das Klimaticket) werden zurückgenommen werden, neue Ansätze wird es nicht geben. Den Bundesländern, die schon einiges tun (etwa das Burgenland und Wien) werden Hürden in den Weg gelegt werden. Fürs Klima und die Menschen, die schon jetzt unter den Auswirkungen leiden, werden es fünf verlorene Jahre, die wir im Kampf gegen die Krise nicht mehr haben und die nie mehr aufholbar wären.“

Nicht nur der Klimaschutz wäre betroffen, auch Errungenschaften von Sozialstaat, Demokratie, Frauenrechten, etc. (ganzer Artikel).

Nach der Wahl werden wir abschätzen können, was wir von den nächsten fünf Jahren erwarten dürfen. Natascha Strobl wird den Wahlausgang im Rahmen der Gesprächsreihe von Lisa Mittendrein (attac) ‚Die neue Zeit kommt nicht von allein‘ analysieren: 9. Oktober 2024, 19:00 Uhr (Einlass 18:30 Uhr). FLUCC, Praterstern 5, 1020 Wien, Eintritt: freie Spende. Info und Anmeldung.

Für Klima und Demokratie …

… waren am 20.09.2024 über 13.000 Menschen in Wien auf der Straße. Auch in Linz, Graz und Klagenfurt wurde demonstriert, Salzburg folgte am Samstag. Zum Teil haben die vergangenen Unwetter zur regen Teilnahme beigetragen, Klimaschutz ist jedoch eine langfristige Herausforderung und das vor allem für die kommende Regierung. Die Klimapolitik der nächsten fünf Jahre entscheidet über den Fortgang der Klimakrise.

Nächste Gelegenheit zu protestieren und die Meinung öffentlich kundzutun:
DO 26.09.2024 um 8.00 Uhr am Ballhausplatz, 1010 Wien.
Für Klima und Demokratie und gegen die Ignoranz rechtsorientierter Parteien gegenüber der Klimakrise.


Danke an alle Teilnehmenden und Mitwirkenden.

Nutze den Tag am 20.09.2024

Der Tag, an dem du für Klima und Demokratie deine Stimme erheben kannst. Nach 2023 und 2024 braucht es keine Beispiele mehr, warum wir gegen die Klimakrise aktiv werden müssen. Hitze, Dürre, Brände, Überschwemmungen – selbst Skeptiker gestehen ein, dass Extremwetter Ereignisse an Häufigkeit und Intentsität durch die Erderhitzung zunehmen.

Warum kommst du am Freitag zum Klimastreik:
Ein Beitrag geteilt von Fridays For Future Vienna (@fridaysforfuturevienna)

Treffpunkt der Seniors For Future Austria: 20.09.2024 um 14.45 – 15.00 Uhr am Schwarzenbergplatz, zwischen Hochstrahlbrunnen und Trinkwasser Quelle (Karte), Beginn der Reden ist für 15.10 Uhr geplant (wer nicht lange stehen mag).

Nutze den Tag am 29.09.2024
und gib deine Stimme der Demokratie!

T

Streik für Klima und Demokratie

Freitag 20.09.2024

Schwarzenbergplatz
Wien


Seniors For Future Austria treffen sich um 14.45 – 15.00 Uhr,
am Schwarzenbergplatz zwischen Hochstrahlbrunnen und Trinkwasser Quelle (Karte)
Beginn der Reden ist für 15.10 Uhr geplant (wer nicht lange stehen mag).

Dass es angesagt ist, für das Klima zu demonstrieren, braucht man nach den letzten Ereignissen nicht extra betonen. Diesmal geht es aber zentral auch um die Demokratie. In 12 Tagen sind Nationalratswahlen und da wird sich entscheiden, wie es in den kommenden 5 Jahren um den Klimaschutz bestellt sein wird. Klar ist, wir brauchen die Demokratie. Mit rechts-orientierten Parteien ist kein Klimaschutz zu machen (standard).

Am 20.09. auf der Straße und am 29.09. im Wahllokal: Eine Stimme für Klima und Demokratie