Wo ist es geblieben?

Das Thema Klima.


Möchte man sich fragen, nachdem wir die vier Spitzen der österreichischen Politik für die nächsten Jahre sprechen gehört haben. Keiner der vier hat das Wort Klima auch nur am Rande erwähnt. Budget, Wirtschaft, Sicherheit, Teuerung, Bildung, Integration, die geopolitischen Erschütterungen und andere Bereiche wurden genannt. Nicht das Thema Klima.

Luisa Neubauer hat einmal gesagt: „Das Klima ist nicht der Elefant im Raum, es IST der Raum.“ Die oben genannten Themen ergeben schon fast eine Elefantenherde, die zweifellos angegangen werden muss. Wir brauchen Lösungen für eine ganze Reihe von Problemen und Krisen, besser heute als morgen. Wie sie es konkret umsetzen wollen, darüber haben wir noch nichts gehört, aber wenigstens der Wille, gemeinsam daran zu arbeiten, wurde nachdrücklich bekundet. Immerhin auch ein Bekenntnis zur Demokratie.

Nur – wenn der Raum, in dem sich das Ganze abspielt, kaputt geht, wird jegliche politische Strategie nutzlos. Das Klima ist der Raum, in dem sich alles Leben auf der Welt abspielt, eine gesunde Biosphäre ermöglicht die reichhaltige Natur und die vielen Lebensformen. Wenn wir unsere Lebensweise, immer noch von einer imperialen, petromaskulinen Haltung der rüchsichtslosen Ausbeutung geprägt, so beibehalten, wird die Biosphäre unweigerlich in die Katastrophe stürzen und nicht mehr viel Raum für Leben bieten.

Angedeutet wurde, dass Lösungen für die verschiedensten Probleme erarbeitet und umgesetzt werden sollen. Nur das Problemfeld Klima blieb außen vor. Keinem/r der drei Herren mit Dame ist eingefallen, dass wir doch erst einmal den Raum erhalten müssen, in dem wir dann unsere Elefantenherde abarbeiten können, dass es auch um eine Änderung unserer Lebensweise, unserer Haltung zur Welt geht. Das ist erschreckend, macht wütend, traurig, fassungslos.

Wenn nix mehr geht, geht bekanntlich noch Eines, sich nämlich zu fragen, was kann ich daraus lernen. Und das scheint mir sehr klar. Es ist ein Aufruf an die Klimabewegung: Steht auf, seid laut, seid stark! Verbündet euch mit allen, die sich dafür engagieren, verbreitet die Botschaft überall in den Gesellschaften, schließt euch zusammen, für die Aufgabe, den Raum zu erhalten, in dem wir leben. Das Klima.

Offener Brief an die Regierungsverhandelnden

Sehr geehrte Damen und Herren!
 
Ausgehend von einem bereits niedrigen Niveau haben die letzten Wochen und Monate das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik zusätzlich schwer erschüttert. Zwei Drittel glauben, dass es den Parteien nur um Wählerstimmen und Machterhalt gehe und dass Unfähigkeit und Korruption die politische Landschaft bestimmen würden. Besonders gering ist das Vertrauen in der ärmeren Hälfte der Bevölkerung.
 
Das hat u.a. zur Folge, dass sich viele von der Politik abkehren und nicht bzw. weiß wählen oder sich rechtsautoritären Parteien zuwenden, die eine starke Hand und Führung versprechen. Beides bedeutet eine weitere Gefährdung der Demokratie. Gibt die Politik in einer Zeit der Aneinanderreihung multipler Krisen keine klare Linie vor, entstehen (wiederum vor allem in der ärmeren Hälfte der Bevölkerung) berechtigte existentielle Ängste. Ängste, die rechtspopulistisch/radikale Parteien vortrefflich für ihre Interessen zu nutzen wissen. So könnte die Demontage der Demokratie ihren Lauf nehmen, wenn ihr nicht klar und deutlich etwas entgegengesetzt wird.
 
In diesem Sinn richten wir einen dringenden Appell an Sie: Übernehmen Sie Verantwortung für die Demokratie und damit für die Bevölkerung in unserem Land. Wir brauchen jetzt eine Regierung, die sich eindeutig zu Demokratie und Rechtsstaat bekennt, klare Linien vorgibt und Maßnahmen setzt, an denen die Bevölkerung spürbar merkt: „Ja, die tun etwas für uns, das geht in die richtige Richtung!“ So stärken Sie das Vertrauen in die Politik und damit die Demokratie und den Erhalt unserer Lebenswelten.
 
Um eine Regierungsbildung zu erreichen, brauchen wir das, was in letzter Zeit immer wieder als Fähigkeit zur Kompromissbildung benannt wurde. Kompromissbildung ist keine Schwäche, sondern eine demokratische Notwendigkeit, um auch bei unterschiedlichen Interessenslagen konstruktiv zusammenzuarbeiten und zu gemeinsamen Lösungen zu kommen.
 
Um nur einige Bereiche zu nennen, die viele beschäftigen: die Teuerung der Lebenshaltungskosten, Mieten, Jobsicherheit, soziale Unsicherheit und Abstiegsängste, Migration, Energiepreise, Angst vor Krieg und Klimakatastrophen.
 
Ein wichtiger Faktor für die Stabilisierung im Land ist die Wirtschaft. Auch sie braucht Sicherheit und klare Linien, um mittel- und längerfristig planen zu können. Viele Betriebe sind sehr energieintensiv und benötigen daher eine verlässliche Energieversorgung. Langfristig ist diese nur durch Erneuerbare Energie herstellbar. Je schneller wir darauf umstellen, umso besser für unsere Wirtschaft. Wirtschaftlich/finanziell ist das machbar. Erneuerbare Energie wird immer billiger.
 
Was die Sicherung der Lebenswelt für gegenwärtige und zukünftige Generationen betrifft, ist Umwelt- und Klimaschutz ein großes Thema. Wobei gerade bei einem so heiklen Thema auch auf das Vertrauen in der Bevölkerung Bedacht zu nehmen ist. Deshalb ist ehrliche und sorgfältige Kommunikation gerade in diesem Bereich besonders wichtig. Auch müssen alle anvisierten Maßnahmen sozial gerecht gestaltet werden, um das Vertrauen in Politik und Demokratie aufrechtzuerhalten. So wird für die Menschen spürbar: „Ja, die tun etwas für uns und berücksichtigen gleichzeitig die demokratischen und rechtsstaatlichen Prinzipien.“

Bedenken Sie all diese Dinge, wenn Sie sich zusammensetzen, um gemeinsame Lösungen zu finden. Politiker und Politikerinnen stehen im Dienst der Bevölkerung und die muss sich wieder auf die Politik verlassen können. Nur so erreichen wir eine stabile gesellschaftliche Lage, gewinnen Vertrauen zurück und schaffen Sicherheit und Zufriedenheit im Land.
 
Zeigen Sie sich stark, übernehmen Sie Verantwortung im Sinne der Bevölkerung, im Sinne von Demokratie, Rechtsstaat und Menschenrechten.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Stephan Burgstaller, Wien, Pensionist
Martin Lobgesang, Wien, Supervisor
Christa Kleiner, Wien, Pensionistin
Dr. Gabriele Burgstaller, Wien, Psychotherapeutin
Dr. Claudia Kafka, Wien, Allgemeinmedizinerin
Dr. Wolfgang Burgstaller, Telfs, Pensionist
Nick Goiser, Wien
Mag. Attila Kosa, Wien, MBA Wissensmanagement
Manuela Mayr, Wien, Pensionistin
Mag. Johanna Stohl, Felixdorf
Dr. Christine Kolbitsch, Wien, Rechtsanwältin
MA BEd Lena Burgstaller, Telfs, Historikerin
Dr. Andrea Burgstaller, Telfs, Pensionistin
Dr. Tilman Voss
Mag. Brigitte Jeschek, Wien, Pensionistin
Simon Burgstaller, Wien, Student
DGKS Margit Domenig, Gänserndorf
DI Gert Domenig, Gänserndorf
Dr. phil. Georgia Mosing-Boettcher
Dr. Gabriele Keller, Wien, Pensionistin
Flora Burgstaller, Telfs, MSc, Mikrobiologin
Martina Burdak, Hetzmannsdorf, Pensionistin
Mag. Silvia Maschik
Dr. Wolfgang Herzner, Wien, Pensionist
Mag.a Pasterk Irmgard, Klagenfurt, Pensionistin
Prof. Mag. Peter Niedermair, Lustenau, Pensionist
Mag. Trude Rauch, Wien, Pensionistin
Mag. Dr. Godela von Kirchbach, Wien
Dr. Melanie Wohlgenannt MPH, Innsbruck, Ärztin für Allgemeinmedizin
Manon Hansen, Wien, Dipl. Sozialarbeiterin/Psychotherapeutin
Norbert Porsche-Ully, Salzburg, IT-Leiter
Christa Schwendemann, Bisamberg, Psychotherapeutin
Mag.a Heidemarie Pichler, Wien, Künstlerin 
Mag. Dr. Eva Susanne Krappel, Wien, Organisationsberaterin
DI Elisabeth Alder-Würrer, Wien,Unternehmensberaterin und Supervisorin
Mag.a Liselotte Nausner, Wien, Psychotherapeutin
Birgit Henökl, Wien, BMHS-Lehrerin, Ewachsenenbildnerin, Mediatorin
Christine Zlanabitnig, St. Veit an der Glan
Franz Zlanabitnig MA BA, St. Veit an der Glan
Mag. Helga Hornik, Breitenfurt, Psychotherapeutin
Ekkehard Tenschert BA MSc, Wien, Psychotherapeut
OStr Prof. Mag. Gunter Spiegel, Dornbirn, AHS-Lehrer
Mag. Manya Ghahremani, MPA, Klosterneuburg
Mag. Hans Holzinger, Salzburg, Wirtschafts- und Sozialgeograph
Mag. Maria Reinhart, Wien, Pensionistin
Joana Post, M.Sc.
Helga Hofbauer, Mödling
Beate Holzner-Wolf, Zirl, Gemeindevorständin und Gemeinderätin
Dr. Günther Kuhn-Ditzelmüller, Wien, Psychotherapeut
Mag. Evelyne Dengler-Mahé, Wien, Fremdenführerin
Dr. Heidrun Pirchner, Wien, Pensionistin, ehem. Lehrerin an Oberstufengymnasium
Ulrike Resch, MSc
Dr.in Herta Hoffmann-Widhalm, Wien, Psychotherapeutin
Dr. Maria Gutknecht-Gmeiner, Wien, Unternehmensberaterin
PH-Prof.i.R. Dr. Claudia Niedermair, Lustenau, Pädagogin
Mag.a Regina Papst-Wagner, Wels
Dr. med. Ursula Scandella, Dornbirn, Ärztin für Allgemeinmedizin
Dr. med. Michael Scheier, Dornbirn, Facharzt für Innere Medizin
Mag. Manfred Sutter, Bregenz, Pensionist
Roswitha Gucher, Lamprechtshausen, Pens. Kindergartenleiterin
Gabriele Bächle, Hohenems, Pensionistin
Ulrike Eder, Wien, Pensionistin
Mag. Art Franz Ströhle, Höchst, Maler und Graphiker
Mag.a Barbara Holy-Kiermayr, Wien, AHS-Lehrerin und Supervisorin
Mag.a Roswitha Schwanke, Wien, Unternehmensberaterin
Dipl.Ing. Dr. Karlheinz Zeiner, Klaus in Vbg., Physiker
Dr. Margit Gaßner, Rinn in Tirol, Fachärztin für Psychiatrie
Dr.in Christina Gollner, Wien, Psychotherapeutin
Mag. Gabriele Blach, Wien, Psychotherapeutin und Supervisorin
Renate Hanisch, Wien, Pensionistin
Brigitte Gartner-Denk, MSc, Wien, Hochschullehrende
Mag. Gerhard Gartner, Wien, Mediator
DI Andreas Rodlauer, Wien, Pensionist 
Inge Forster, Wien, Psychotherapeutin i.R.
Dr. Rudolf Forster, Wien, Univ.Prof. für Soziologie i.R.

„Ich fürcht mich vor dem Sommer,

den heißen Tagen und den Tropennächten“

Gut jede vierte Person in der zweiten Lebenshälfte (28 %) nahm 2023 eine hohe Bedrohung durch die Klimakrise wahr. Gut die Hälfte (51 %) schätzte die Bedrohung im mittleren Bereich ein. Wenn die Temperaturen über 30°C steigen, sind wir älteren Menschen besonders gefährdet, vor allem alleinlebende, ärmere Personen und Frauen.

Ältere Menschen sind langsamer:

  • In der Mobilität eingeschränkt, kann es schon anstrengend sein, in Tropennächten aufzustehen und ein Glas Wasser zu holen, wenn man am Abend vergessen hat, es bereit zu stellen
  • Ältere Menschen empfinden zudem weniger Durst
  • Sie registrieren die Folgen von Hitze oft nicht genügend und setzen daher keine Maßnahmen

Altersarmut ist mit geringeren Ressourcen verbunden:

  • Niedrigere Pensionen haben Konsequenzen: Wohnungen in schlechter Lage (viel Verkehr, Feinstaub, Lärm) und schlecht isoliert, im Winter zu kalt und im Sommer unerträglich heiß
  • Alt und arm sein ist oft mit geringen sozialen Kontakten verbunden. Fehlende soziale Eingebundenheit ist ein hoher Risikofaktor in Krisen, z.B. während einer Hitzewelle.
  • Eine gesunde Lebensweise, Ernährung, der Hitze zeitweise entkommen, professionelle Betreuung, … sind oft nicht leistbar, das schwächt die körperliche und psychische Widerstandskraft

Ältere Frauen sind besonders betroffen:

  • Frauen sind in der älteren Bevölkerungsgruppe übermäßig vertreten und haben meist noch geringere Pensionen
  • Sie leben in höherem Alter zunehmend allein und haben niemanden, die sich um ihre Gesundheit kümmert
  • Frauen schwitzen weniger und verlieren weniger Wärme, so kommt es zu einer zusätzlichen Belastung des Herz-Kreislauf-Systems, was verstärkte professionelle Betreuung erfordern würde, die aber oft zu teuer ist

Hitzetote, vor allem arme und alleinstehende Menschen, sind oft ‚unsichtbar‘, da sie meist weniger Kontakte und soziale Ressourcen haben. Oft wird auch die Hitze als Todesursache nicht (an)erkannt.

Zusammengestellt von der Seniors For Future Arbeitsgruppe ‚Heisses Alter‘

Klimaschutz ist antifaschistisch

Demokratie
ist kein Traum


Ein bisschen Mut für unser kleines Österreich. In Deutschland haben laut taz in diesem Jahr über 900.000 Menschen gegen Rechts demonstriert, laut der angefügten Karte waren es sogar über 1,5 Millionen (taz, Demo-Karte).

Ein paar Gedanken von Parentsforfuture Deutschland zum Zusammenhang von Klimaaktivismus und Antifaschismus:
„Warum sind viele Klimaaktivist*innen laut und machen sich für Antifaschismus stark?
Viele Menschen und Ortsgruppen aus der Klimagerechtigkeitsbewegung engagieren sich gegen den Rechtsruck in Deutschland und Europa. Insbesondere konnten viele Demos zum Erhalt unserer Demokratie seit Jahresanfang nur so groß werden, weil For-Future-Ortsgruppen ihr langjähriges Know-how bei Organisation und Mobilisierung eingebracht haben. Das ist kein Zufall, denn es gibt Zusammenhänge. Das Zusammendenken von Antifaschismus und Klimaaktivismus ist für viele von uns bereits heute eine Selbstverständlichkeit aus vielerlei Gründen. Ein paar davon wollen wir hier benennen und ausführen.“
(ganzer Beitrag hier, newsletter Mai 2024)

Auch bei uns tragen Gruppen der Klimabewegung viel zu den Demonstrationen gegen Rechts bei. Was bis jetzt bekannt wurde, wäre Klimaschutz in einer blau-schwarzen Regierung kein Thema, im Gegenteil, Vorhandenes solle sogar rückgängig gemacht werden. Insofern ist das Engagement der Klimabewegung im Kampf gegen den Rechtsruck hochnotwendig. Demokratie und Klimaschutz sind kein Traum. Sie sind unsere Zukunft.

4. Februar 2025


Wir waren dort und viele andere auch. 30.000 Menschen, die gegen die Beteiligung einer rechtsradikalen Partei, gegen die Beteiligung der FPÖ an einer Regierung protestiert haben.

Ein paar Punkte aus den Forderungen der FPÖ:
„15 statt zehn Jahre auf Staatsbürgerschaft warten; „Herdprämie“ für Frauen; Kinder mit zwölf Jahren strafmündig; Austritt aus der Weltgesundheitsbehörde WHO; keine ordentliche medizinische Versorgung für Asylwerber; „Notgesetze“ und „Volksinitiativen“ am Parlament vorbei; pausenlos Volksentscheide zu populistischen Themen; ORF zerstören; missliebige ORF-Redakteure ausschalten; Vernaderungsstelle für missliebige „linke“ Lehrer; komplette Blockade der EU, Windräder verbieten; Klimapolitik stornieren; Austritt aus der gemeinsamen EU-Außen-und -Sicherheitspolitik; außenpolitische Anlehnung an Ungarn, Slowakei und (implizit) Russland (Aufhebung der Sanktionen).“ DerStandard, Hans Rauscher

Dass sich das mit einer freien, liberalen Demokratie, Rechtsstaat und Menschenrechten sowie mit effizientem Klimaschutz nicht vereinbaren lässt, ist offensichtlich. Wenn wir es verhindern wollen, müssen wir jetzt aktiv werden.

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Und nicht vergessen:
Radeln For Future
am Freitag 7.2.2025 um 17.00 Uhr beim Votivpark.
Alles Infos hier

Radeldemo

In einer Woche ist es wieder so weit. Radeln For Future unterwegs auf den Straßen Wiens:
„In den letzten Jahren wurden in Wien einige gute Radwege gebaut. Es ist jetzt wichtig, diese und ältere Radwege zu einem sicheren Netz zu verbinden und weiter auszubauen. Ein lückenloses Radwegenetz gibt allen, die das Fahrrad gerne im Alltag nützen wollen, und vor allem Familien mehr Mobilitätsfreiheit.
Die Route führt zu ein paar fertig gewordenen Projekten des Jahres 2024.
Sattelt die Räder, erzählt allen davon und radelt gemeinsam mit. Wir freuen uns auf euch!“

Treffpunkt: 17:00 Uhr beim Votivpark
Abfahrt: 17:30 Uhr
Ende und Abschlusskundgebung: ca. 19:15 Uhr beim Votivpark

Alle Infos hier

„Jetzt Zeichen setzen“

Kundgebung am
Wiener Heldenplatz
27. Jänner 2025 18.00



SOS Mitmensch: Als Mitgliedsorganisation rufen wir zur „Jetzt Zeichen setzen“-Kundgebung am 27. Jänner auf: Aus Anlass des 80. Jahrestages der Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz findet am Wiener Heldenplatz um 18.00 Uhr die alljährliche Gedenkkundgebung des von SOS Mitmensch mitgetragenen Bündnisses „Jetzt Zeichen setzen“ statt. Vor dem Hintergrund, dass nun erstmals seit 80 Jahren eine rechtsextrem geführte Bundesregierung droht!“
Jetzt Zeichen setzen Infos

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4. Februar 2025 18.00
SOS Mitmensch: „Aus Anlass des 25. Jahrestages der Proteste gegen die Angelobung der ersten schwarz-blauen Bundesregierung im Jahr 2000 findet um 18.00 Uhr (vermutlich am Ballhausplatz) eine Großkundgebung in Wien statt. Organisiert wird die Kundgebung von jenem Kollektiv, das in der Vergangenheit für Donnerstagsdemos verantwortlich war.Infos

Wir wurden jahrzehntelang belogen und noch immer belügen wir uns gerne selbst.

Gegen Ende der 1970er als junger Erwachsener im Auto auf der Landstraße unterwegs, das Fenster offen, den Ellbogen aufgestützt, eine Hand am Lenkrad, mit brennender Zigarette. Die Musik dazu lässt Easy Rider Freiheitsgefühle auf Tiroler Landstraßen aufkeimen. Das war einfach nur cool. Wer hätte da an Klima gedacht?

Der Bericht des Club of Rome war zu diesem Zeitpunkt bereits veröffentlicht und wurde auch gelesen, doch inhaltlich zu weit entfernt, als dass er gegen solche Gefühle hätte ankommen können. Jung, die Welt stand offen, selbstverständlich wird die Zukunft besser als die Gegenwart, die Wirtschaft wächst, der Wohlstand wächst. Arbeit für alle, in einer freien demokratischen und friedlichen Gesellschaft. Auch wenn man wußte, dass es woanders anders war und auch für kritisch politische Anliegen auf die Straße ging, gegen Krieg, gegen Atom, für die Hausbesetzungen, für die Umwelt etc., war es im Alltagsleben gefühlt trotzdem irgendwie so, als ob es auf der ganzen Welt so wäre wie bei uns, oder zumindest so werden wird. Mit Aussicht auf eine bessere Zukunft.

Wachstum und (technischer) Fortschritt bringen Wohlstand für alle. So wurde es gepredigt und so hat es sich in unser unhinterfragt selbstverständliches Hintergrundwissen eingegraben, was dazu beigetragen hat, dass die Lügen leichter geglaubt wurden. Die Lügen darüber, dass unser verschwenderischer Lebensstil nur durch die rücksichtlose Ausbeutung von Natur und Menschen in anderen Ländern möglich war.

Zu dieser Zeit hat vorerst unbemerkt der Feldzug des Neoliberalismus begonnen. Die Geschichte ist bekannt. Am Ende waren in vielen Ländern öffentliche Dienstleistungen privatisiert oder kaputt gespart, Gewerkschaften gesprengt, Arbeitswelt und Gesellschaft durch strukturelle Eingriffe entsolidarisiert. Die Monetarisierung sämtlicher Lebensbereiche hat sich bis in die persönlichen Beziehungen geschlichen. Begleitet von Lügen wie z.B.: Wenn wir nicht auf den Zug der Globalisierung aufspringen, ist unser Wohlstand gefährdet, wir brauchen sie, um den Anschluss nicht zu verlieren. Zu den größten Lügen zählt das ständige Vernebeln einer Basis unseres Wohlstands: Die rücksichtslose Ausbeutung anderer Weltregionen, vor allem des globalen Südens.

Im gleichen Zeitraum sind auch Desinformationskampagnen zum Klimawandel angestiegen, in den letzten 10 Jahren fast tsunamiartig. Die Ölgesellschaften hatten genau gewusst, welche Klima-Schäden die fossilen Energien verursachen und haben alles daran gesetzt, dass sich dieses Wissen nicht verbreitet bzw. dass ihm nicht geglaubt wird. Sie wollten und wollen ihre immensen Gewinne so lange wie möglich prolongieren. Wie es momentan ausschaut, mit großem Erfolg. Es scheint, die Lüge hat gewonnen und mit ihr kommt neben dem Klima auch die Demokratie unter die Räder.

“Manchmal muss man einfach einsehen, dass man gegen das Gesellschaftsversagen nicht länger ankommt. Gesellschaft und Regierung haben sich für das fossile Weiter-so entschieden.” (Mina Canaval, Klimaaktivistin, Letzte Generation)

Wie konnte es so weit kommen? Eine Antwort würde mehrere hundert Seiten füllen. Tatsache ist: Es ist so weit gekommen. Wir finden uns in einer Situation, in der Demokratie, eine freie Gesellschaft und Klimaschutz massiv und ernsthaft gefährdet sind.

Kollaps wird oft mit Hollywood-Bildern assoziiert, in denen die Welt von einem auf den anderen Tag zusammenbricht. In der Realtität ist der Kollaps von Demokratie und Klima ein Prozess und er steht nicht bevor, sondern ist längst in Gang. So ist nun mal die Situation, lassen wir uns nicht länger belügen und belügen wir uns nicht länger selbst.

Das alles braucht uns jedoch nicht davon abzuhalten, uns für sinnvolle Dinge einzusetzen. Mehr autofreie Zonen im Stadtgebiet, höhere Gebühren für SUVs, Temporeduktion im gesamten Ortsgebiet auf 30 kmh, etc., nicht nur, aber auch hinsichtlich nächster Wahlen. Für den Erhalt des Rechtsstaates, freie Meinungsäußerung und Medien, Erhalt der Menschenrechte, Klimaschutzmaßnahmen und vieles mehr. Sich für diese Dinge einzusetzen, macht immer Sinn. Egal wie es ausgeht.

Dieser Beitrag basiert auf einem Treffen der Seniors For Future Arbeitsgruppe ‚Heisses Alter‘.

‚Klimahysterie‘ – echt jetzt?

Klimaschutz ist
Zivilschutz


2024 wurde die 1,5 Grad Grenze zum ersten Mal global überschritten. Schaut man sich die Entwicklung der Erderhitzung der letzten 20 Jahre an, ist klar, dass sich dieser Prozess nicht einfach so wieder umdrehen wird. Im Gegenteil, er nimmt an Fahrt auf. Schaut man sich die aktuelle Entwicklung der Politik in Österreich an, ist klar, es kommen Parteien zum Zug, die klimatische Fakten einfach ignorieren. Klimaschutz sei ‚Klimahysterie‘.

Der ORF berichtet über den Stand der Klimaentwicklung:
„Die globale Klimaerwärmung hat im vergangenen Jahr das erste Mal die 1,5-Grad-Celsius-Marke überschritten. Laut dem am Freitag veröffentlichten Bericht des EU-Klimawandeldiensts Copernicus lag die Durchschnittstemperatur der Erde um 1,6 Grad Celsius höher als in den Jahren 1850 bis 1900. Klimaforscher sprechen von einem „Warnsignal“.“

Im Standard: Wie Blau-Schwarz die Klimapolitik untergraben würde:
„Die FPÖ schneidet im Klima- und Umweltschutz in allen mit Abstand am schlechtesten ab. Die ÖVP landet verlässlich auf dem vorletzten Platz. Die Umwelt-NGOs kommen damit zu demselben Ergebnis wie Österreichs Klimaforschernetzwerk CCCA fünf Jahre zuvor. Damals hatten Wissenschafter die Klimapolitik aller Parteien untersucht. Ihnen zufolge war jene der FPÖ „nicht im Einklang“ mit dem Pariser Klimaziel, jene der ÖVP „wenig im Einklang“. Die Wissenschafter benoteten die ÖVP mit einer Vier und gaben der FPÖ einen Fleck.“

Ins Detail: Bericht der tagesschau