Lassen wir nicht durchgehen!
Demonstration der Fridays For Future und Allianzen am Freitag 12.09.2025 vor der ÖVP-Zentrale.
Die nächsten Events von FFF Austria
Weitere Events in der Seitenleiste
Lassen wir nicht durchgehen!
Demonstration der Fridays For Future und Allianzen am Freitag 12.09.2025 vor der ÖVP-Zentrale.
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Für den Erhalt der Lobau!
Keine Autobahn!
Kein Tunnel!
Nur Natur!
Im Herbst soll über den Bau des Lobau-Tunnels entschieden werden.
LobauBleibt ruft zur Raddemo auf, für den Erhalt der Lobau:
🚴♀️ Fahr´ mit bei unserer Rad-Demo am Sa. 13.9.! 🚴♂️
🎯 Start: 14.00 Uhr am Praterstern
Der politische Herbst bringt – hinter verschlossenen Türen, wichtige Entscheidungen zum Lobau Tunnel – und damit in diesem Zuge auch die endgültige Abkehr von allen österreichischen und Wiener Klimazielen.
Als Lobau-Bleibt kämpfen wir seit 4 Jahren intensiv gegen den Bau-Wahnsinn der Reichen und Mächtigen.
Am 13.9. wollen wir mit unseren Rädern unsere Ablehnung des monströsen Tunnel-Projekts zeigen und unsere Liebe zur Lobau hochhalten!
Wir besuchen die ikonischen Orte der Bewegung und enden vor den Toren der Lobau beim Nationalpark-Haus. 🐸
Infos Website
LobauBleibt auf Instagram
05. Sept. 2025
11.00 Uhr
Stephansplatz
Foto: Stephansplatz im März 2023
Fridays For Future Austria gehen wieder auf die Straße:
#MachenFreitagsWiederFuture
Wir sind wieder zurück mit wöchentlichen Aktionen, denn ganz ehrlich: Die Situation schreit gerade nach wöchentlichen Streiks bis zur nächsten richtig großen Aktion am 10.10. 🔥 🌍 Der Entwurf des Klimagesetzes schaut leider bisher wirklich nicht gut aus, es fehlen das Ziel von Klimaneutralität bis 2040, klare Sektorziele und ein verbindlicher Zielpfad bis 2040.
Deswegen starten wir schon diesen Freitag, 05.09. um 11 Uhr! Wir setzen uns gemeinsam mit Greenpeace am Stephansplatz für ein starkes Klimagesetz ein.
Kommt alle vorbei!! 🔥
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Und um 17.00 Uhr wird wieder geradelt, wie jeden 1. Freitag im Monat
05. Sept. 2025
17.00 Uhr
Votivpark
„Im September erobern wir zuerst die Straßen in den nordwestlichen Bezirken Hernals, Währing und Döbling. Dann sehen wir uns am Autobahnknoten Nußdorf an, wie leicht Autofahrende während der Sanierung der Nordbrücke zur Floridsdorfer Brücke ausweichen könnten und radeln über die Lände zurück zum Votivpark, wo wir den Abend ausklingen lassen„
Treffpunkt: 17:00 Uhr beim Votivpark
Abfahrt: 17:30 Uhr
Ende und Abschlusskundgebung: ca. 19:45 Uhr beim Votivpark
Weitere Infos
Die Einsichten, die DerStandard in den Entwurf des kommenden Klimagesetzes bietet, scheinen jegliche Aussichten auf effizienten Klimaschutz in den nächsten Jahren zunichte zu machen: „Der Entwurf ist nur halb so lang wie jener aus dem Jahr 2021. Eckpunkte von damals – etwa Regeln zur internationalen Klimafinanzierung, der Rechtsschutz gegen zu lasche Klimapolitik oder Institutionen wie der „Klimarat der Bürgerinnen und Bürger“ – wurden ersatzlos gestrichen. […] Zweite Auffälligkeit: War das Ziel, Österreich bis 2040 klimaneutral zu machen, im Gesetzesvorschlag der grünen Klimaschutzministerin Leonore Gewessler noch das Herzstück und als Verfassungsbestimmung vorgesehen, kommt es im aktuellen Entwurf nicht mehr vor. Dabei hat sich auch Schwarz-Rot-Pink im Koalitionsprogramm zum 2040-Ziel bekannt.“ (DerStandard, 24.08.2025)
Es scheint, als hätten die Politiker:innen den Kampf gegen die Ausbreitung der Klimakatastrophe aufgegeben. Leonore Gewessler nennt es eine Bankrott-Erklärung der Regierung: „Das klingt wie eine klimapolitische Bankrotterklärung. Klimaneutralität bis 2040 kommt nicht vor, verbindliche Sektorziele gibt es erst gar nicht – stattdessen will man sich mit dubiosen Zertifikaten freikaufen. […] Wenn das so kommt, richten ÖVP, SPÖ und NEOS einen massiven Schaden an. Am Klima, aber auch am Standort Österreich. Damit verlieren wir Jobs und Wettbewerbsfähigkeit.“ (news.ORF.at)
Kopfschütteln, Unverständnis, Traurigkeit, Druck auf der Brust, Ohnmacht, Wut, …
Was geht im Kopf eines Politikers vor, der ernsthaft so etwas vorschlägt. Was geht, nicht nur in Österreich, in den Köpfen von Politiker:innen vor, die Klimaschutz-Maßnahmen reduzieren und fossile Projekte fördern oder ausbauen, trotz der rasant zunehmenden klimabedingten Extremereignisse.
Tadzio Müller betont immer wieder, dass sich die Annahme, mehr Klimakrise würde zu mehr Klimaschutz führen, als falsch herausgestellt hat. Das Gegenteil sei der Fall: Mehr Klimakrise führt zu mehr Verdrängung. Die Verdrängung von Wissen und Emotion, Angst und Existenzgefährdung treibt Menschen dem Rechts-Faschismus zu.
Zugegeben eine sehr verkürzte Darstellung, aber doch eine Situation die aktuell vielerorts beobachtbar ist. Unvermögen, Verdrängung, Lobbyismus und Profitgier reichen einander die Hände. Wir werden von erfundenen Unwahrheiten geradezu geflutet , was den einzigen Sinn hat, darüber zu verunsichern, was wahr ist und was nicht, unsere Köpfe mit shit zu vermüllen und eine klare Sicht auf die Dinge zu erschweren. Das Vertrauen in die Politik wird bewusst untergraben, nichts soll mehr verlässlich sein, keine Menschen, keine Institutionen, keine Fakten, Krisen werden als Instrument genutzt, um die Angst der Menschen zu steigern und sie in Abhängigkeit zu bringen. Und dann (von der Sorte gibt es auf der Welt gleich mehrere): Es kann nur einen geben, nur einen, der uns aus dieser Katastrophe retten kann. Folgt ihm und es wird euch wohlergehen.
So ein Schmarrn.
Verzweifeln? Wäre naheliegend. Doch auf der anderen Seite haben z.B. die Parents For Future Austria eine Einladung zum Gespräch ins ‚Klimaministerium‘, am 5. Sept. wird wieder für ein besseres Radnetz geradelt und am 13. Sept. ruft Lobau Bleibt zur Großdemo auf. Im Oktober gibt es eine Demokratiewoche, am 10. Okt. den Klimastreik der FFF Austria, am 20. Sept. in Deutschland, … … …
Es gibt FUTUR ZWEI, Stiftung für Zukunftsfähigkeit, das Kontext-Institut, die Zukunftsallianz , die KlimaSeniorinnen Schweiz. Die Plattform für indigene Völker, die ICCDIAFRICA, die Inuit Tapiriit Kanatami, das Climate Action Network (CAN), … … …
Weltweit gibt es unzählige Initiativen, die sich z.T. schon seit Jahrzehnten für Klima, Demokratie, Menschenrechte und Frieden einsetzen. Vier Ebenen, die zusammengehören. Manches ist gescheitert, doch konnten die allermeisten auch kleinere oder größere Erfolge feiern. Zusammengenommen sind wir DIE VIELEN – und gemeinsam ein großer Erfolg.
Was sind deine
Klima-Utopien?
Fridays For Future ladet am 23.8.2025 ein, deine Zukunftsvisionen auf die Straße zu bringen – mit einem Rave For Future! Gemeinsam mit zwidemu veranstalten sie eine Aktion, bei der ihr Diskussionen und visionären Reden lauschen, Infostände besuchen, eure eigenen Schilder basteln und abshaken könnt!
„Heizen wir der Politik so richtig ein und zeigen, in welcher Welt wir leben wollen!“
Wo? Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien
⏰ Wann? 17-22h
👉 Programm: Diskussionsrunde, Redebeiträge, Info- & Bastelstände, DJs
‚FFF: „Schnapp dir all deine Freund*innen, Bekannten und Tanten und spread the news! Bis dann! 💚“
„Eine überwältigende Mehrheit von 86 Prozent befürwortet klimafreundliche soziale Normen und 89 Prozent fordert verstärkte politische Maßnahmen. In Ländern, die durch die globale Erwärmung besonders betroffen sind, ist die Bereitschaft, den Klimawandel zu bekämpfen, überdurchschnittlich hoch. In Ländern mit einem hohen Bruttoinlandsprodukt pro Kopf ist die Bereitschaft hingegen niedriger als in anderen Ländern.“
So die Erkenntnis einer Studie der Universität Bonn, des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE in Frankfurt sowie der Universität Kopenhagen vom Februar 2024.
„Die Ergebnisse dieser Studie, erschienen in der renommierten Fachzeitschrift Nature Climate Change, basieren auf einer weltweit repräsentativen Umfrage, die in 125 Ländern durchgeführt wurde und für die circa 130.000 Menschen befragt wurden. Demnach sind 69 Prozent der Weltbevölkerung bereit, einen Beitrag von einem Prozent ihres persönlichen Einkommens für den Klimaschutz aufzuwenden – ein beträchtlicher Betrag für den Klimaschutz.“ (Zur Studie)
89%, das ist eine beeindruckende Zahl, ebenso die 69% und man fragt sich fast automatisch, wenn das so ist, wieso geht im Klimaschutz so wenig weiter. Die überwiegende Mehrheit ist für mehr Klimaschutz und trotzdem wird Klimaschutz derzeit vielerorts zurückgefahren.
Luisa Neubauer meint dazu in der aktuellen Treibhauspost: „Das Problem ist, dass viele von ihnen [den 89%] stille Verbündete sind.“ … Aber: „Wir haben eine planetare Mehrheit von Menschen, die sagt: Wir müssen unsere Lebensgrundlagen erhalten. Durch die Klassen, durch die Geschlechter und durch die Weltregionen hinweg sind sich die Menschen darüber einig.
Das dürfen wir uns nicht kleinreden lassen. Sonst machen wir uns zu Handlangern der Kaputtmacher. Die haben nämlich ein großes Interesse daran, dass wir uns einreden, dass wir eine kleine ökologische Minderheit sind.“ (Zur Treibhauspost)
Es geht also darum, zumindest einen Teil all dieser Menschen, die mehr Klimaschutz befürworten, vor den Vorhang zu holen und zu zeigen: Wir sind die Mehrheit. Die fossilen ‚Kaputtmacher‘, wie Luisa Neubauer sie nennt, sind in der Minderheit. Allerdings: Die Macht ist mit ihnen. Noch. Tritt eine so große Mehrheit ins Scheinwerferlicht und fordert Klimaschutz, kann auch eine sehr mächtige Minderheit nicht standhalten und wird schlussendlich nachgeben.
Und es müssen längst nicht alle sein. Erinnere an die 3,5%-Regel: Wenn mindestens 3,5% in gewaltfreiem Protest ‚auf die Straße gehen‘ bzw. öffentlich aktiv sind und 25% der Bevölkerung die Inhalte des Protests befürworten, ist die Wahrscheinlichkeit, die Protestforderungen gegenüber den Regierenden durchzusetzen, sehr hoch. Also worauf warten.
Ich sitze an der Bushaltestelle, auf der anderen Straßenseite hält ein Wagen der 48er, Müllabfuhr. Einer steigt ab und wartet neben dem Wagen, der andere geht ins Haus und kommt mit zwei Mistkübeln zurück. Sie hängen sie hinten am Wagen ein, ein Hebel wird betätigt, die Kübel werden hochgehievt, gekippt und geschüttelt, der Inhalt entleert sich ins Innere des Müllwagens. Die Kübel werden wieder abgestellt, einer bringt sie zurück in den Hof, während der andere auf das schmale Trittbrett am Wagenende steigt und der Fahrer zum nächsten Haus chauffiert, wo sich das Ganze wiederholt.
Die ‚Kollaps-Bewegung‘ wächst beständig und bekommt viel Zuspruch aus der jüngeren Generation. Die Einordnung ist mir nicht ganz klar. Ist sie Teil der Klimabewegung (aus der heraus sie entstanden ist), steht sie neben der Klimabewegung oder gegen die Klimabewegung, eine Weiterentwicklung? Nicht wie wir die Klimakatastrophe eindämmen, sondern wie wir im Kollaps in Gemeinschaft (über)leben können, ist da die Frage.
Ich warte immer noch auf den Bus und denk mir, was wohl wäre, wenn die Müllabfuhr nicht mehr regelmäßig kommt. Wenn es zu wenig Sprit und Strom gäbe, um eine gut funktionierende Müllabfuhr zu betreiben. Müll würde sich anhäufen, in den Straßen und Innenhöfen würde sich Gestank verbreiten und vielleicht, wenn es lange dauert, würden sich Leute zusammentun, um den Müll aus der Stadt hinauszuschaffen.
Kollaps geschieht nicht wie in einem Hollywoodfilm, wir wachen morgens auf und die eine Hälfte der Welt ist von Eis überzogen, die andere wird überschwemmt oder verbrennt. Das ist Fiction. Selbst wenn ein klimatischer Kipppunkt erreicht ist, wäre Grönland nicht morgen eisfrei. Das dauert. Schwierig an den Kipppunkten ist nur, dass sie unumkehrbar sind, aber sie lösen nicht sofortiges Chaos aus. Vielleicht geht ein Abgleiten in chaotische gesellschaftliche Zustände bei sozialen Kipppunkten um einiges schneller, ich weiß es nicht. Vermutlich.
Wenn von Kollaps die Rede ist, heißt das vorerst nur, dass Selbstverständlichkeiten unseres Alltags nicht mehr funktionieren. Zum Beispiel die Müllabfuhr, das öffentliche Verkehrsnetz, die Supermärkte in erreichbarem Umkreis oder auch die umfassende Energieversorgung. Soweit ich die Kollaps-Bewegung verstehe, geht es darum, sich auf solche Situationen vorzubereiten, um sie gemeinschaftlich zu bewältigen und einen Kampf jeder gegen jede zu vermeiden, um auch im gesellschaftlichen Chaos solidarisch handlungsfähig zu bleiben.
Und was heißt das jetzt für die Klimabewegung? Wenn der Kollaps bereits begonnen hat, macht es doch keinen Sinn, weiter gegen den Klimawandel anzukämpfen, alles dreht sich um’s Überleben. Das wäre vielleicht der Fall, wenn es ein Fiction-Film-Kollaps wäre, ist es aber nicht.
Teile des selbstverständlich funktionierenden Alltags können zeitweise oder für länger nicht funktionieren und wir müssen Wege finden, damit umzugehen. Und Wege, wie wir die Funktion wiederherstellen oder ersetzen bzw. den Ausfall weiterer Systemteile verhindern, wie wir mit gesellschaftlich chaotischen Zuständen konstruktiv umgehen und ihnen entgegenwirken können.
Teile eines bisher als selbstverständlich hingenommenen Klimasystems könnten nicht mehr funktionieren (oder haben sich in Teilen bereits funktional verändert) und wir müssen Wege finden, mit den Folgen umzugehen. Und Wege, wie wir ein Fortschreiten der Katastrophe vermeiden oder zumindest verzögern können. Der Kampf um jedes Zehntel Grad ist keine hohle Phrase. Ein Zehntel Grad weniger bedeutet weniger Hitze, Dürre, Waldbrände, extreme Wetterereignisse, weniger Schäden an Mensch und Natur.
Einige Anhänger:innen der Kollaps-Bewegung würden es vermutlich anders sehen, aber ich finde, Klima- und Kollapsbewegung sind weder neben- noch gegen- oder hintereinander und es geht nicht um entweder oder. Die beiden Bewegungen ergänzen sich. Es braucht beide.
„Wenn’s die Dänen können, können’s wir wohl auch.“
„Nicht, solange die Regierung die Sache nicht ernst nimmt. Mit individuellem Schnitzelverzicht und ein bissl rumreden kommst du da nämlich nicht weiter und wenn du noch so fest mit dem Fuß aufstampfst. Da braucht es schon einen massiven Handabdruck, um …“
„Handabdruck? Was ist denn das schon wieder.“
„Heißt einfach, dass du Aktionen setzt, die nicht nur dein eigenes Verhalten betreffen, sondern darüber hinaus etwas bewirken sollen, Freundeskreis, Verein, Gemeinde, Politik und so weiter. “
„Versteh. Aber dann wäre das, also wenn wir so drüber reden, auch ein Handabdruck. Zumindest wenn ich nicht ständig nur dagegen red‘ und ein bisschen Veränderungs-Bereitschaft zeigen würde.“
„Könnte man so sagen, ja. Apropos, wie steht’s um deinen Beschluss, mehr Fleisch zu essen?“
„Mehr??“
„War ein Witz.“
„Du glaubst mir das nicht, weiß ich eh, aber ich bemüh mich wirklich. Jedenfalls kauf ich weniger Wurstwaren und ess‘ nur noch 2 oder 3 Mal die Woche Fleisch.“
„2 oder 3 Mal, naja. Die Rinder rülpsen und furzen uns die Atmosphäre voll und aus der Schweinescheiße entweicht dank einiger fleißiger Mikroben Methan und Lachgas.“
„Jetzt mach ich endlich was und du meckerst wieder nur. Fair ist das nicht.“
„Unfair ist, wenn die wohlhabenderen Menschen immer mehr Fleisch verzehren, wodurch sie den Klimawandel antreiben, den die ärmeren Menschen besonders stark zu spüren bekommen, obwohl sie viel weniger dazu beitragen. Ist das fair?“
„Schon gut.“
„Aber ich wollt‘ eigentlich was anderes sagen. Weil du gemeint hast, unser Reden hier, sei ein Handabdruck. Stimmt schon irgendwie, bloß für einen Beschluss zur Einführung einer CO2-Steuer in der Landwirtschaft zum Beispiel, wie in Dänemark, da braucht es schon mehr.“
„Eine Besteuerung der Kuhfürze? Ich seh das Problem eher in der Gier der Schwellenländer. Die wachsen so schnell und wollen halt auch das Luxusleben führen, das wir ihnen jahrzehntelang vor die Nase gehalten haben. Zum Beispiel Fleisch essen wann und wo und wie oft und wie viel sie wollen. Ist ja auch irgendwie verständlich.“
„Schon, nur werden inzwischen mehr als 1.5 Milliarden Rinder und knapp 1 Milliarde Schweine gehalten. Stell dir mal diese Menge an Gasen vor.“
„In meinem Hinterhof möchte‘ ich es nicht haben. Aber wie haben die das geschafft, die Dänen, ohne dass die Bauern mit ihren Mega-Traktoren das Regierungsgebäude plattgewalzt haben?“
„Ganz einfach. Sie haben mit den Leuten geredet.“
„Geredet? Haben wir doch auch. Sage nur Klimarat.“
„Genau. Und noch vor dem Ende der letzten Sitzung hat die ÖVP verlauten lassen, was ihr sagt’s ist uns scheißegal. Der ÖVP-Klimaschutzsprecher hat die Einsetzung des Klimarats selbst mitbeschlossen und ließ kurz vor Schluss in den Medien verlauten, er halte den Klimarat für absolut untauglich und die Ergebnisse hätten für ihn keine Relevanz. Meinst du das damit, mit den Leuten reden?“
„Kann mich eh erinnern. Da haben sich aber auch viele darüber aufgeregt.“
„Aufgeregt, ja. Hat uns halt wiedermal ganz deutlich die eigentliche Haltung vor Augen geführt. Die begegnen den Bürgerinnen und Bürgern nicht mit Respekt und auf Augenhöhe. Sie …“
„Ge, aber wer tut denn das schon von den anderen Parteien, die sind doch alle gleich.“
„Die Dänen zum Beispiel haben einen anderen Weg versucht. Die haben in einem zweijährigen Prozess mit allen betroffenen Bürger:innen und Interessensgruppen geredet.
„Klingt mir ein wenig simpel.“
„Natürlich gab’s auch Widerstand, die Agrarindustrie hat versucht, zu verhindern, es gab Bauernproteste. Aber das Klimagesetz hatte die Zustimmung von 8 von 10 im Parlament vertretenen Parteien, das sind 95%. Das erreichst du nur mit reden, reden, reden. Und auf dieser Basis konnte dann die Einführung der CO2 Steuer ab 2030 für die Landwirtschaft beschlossen werden – weil mit allen betroffenen Personen, Institutionen, Unternehmen, Interessensvertretungen etc. geredet wurde. Auf Augenhöhe. In einem zweijährigen Prozess.“
„Die Zeit haben wir nicht.“
„Demokratie braucht Zeit, und die müssen wir uns nehmen. Nur so kommen wir zu Beschlüssen, die dann auch wirklich halten.“
„Hast du unseren ‚Klima‘-Minister im Interview gehört? Da scheint mir so ein Prozess eher wie ein frommer Weihnachtswunsch, aber nichts, das sich umsetzen lässt. Reden mit Bürger:innen – keine Spur.“
„Weißt du wie die Debatte zum Klimagesetz in Dänemark entstanden ist? Durch eine Bürgerinitiative, eine Petition. 50.000 Unterschriften, es musste im Parlament verhandelt werden. So hat das angefangen.“
„Bürgerinitiative. Der Klimarat war zwar keine Bürger:innen-Initiative, weil vom Ministerium in Auftrag gegeben, aber doch eine Sache, wo Bürger:innen die Gelegenheit bekamen, mitzureden. Hätte man gedacht, dann ist es anders gekommen. Sie wurden ignoriert, nichts wurde umgesetzt. Jetzt hat SEIN Ministerium einen Entwurf erstellt, worüber dann im Herbst mit den Koalitions-Parteien geredet werden soll, einen Klimafahrplan wollen sie machen, eine ministerielle Steuerungsgruppe, … viel heiße Luft. Mit Bürger:innen reden? Auf Augenhöhe? Nö.“
„Unglaublich, ja. Inhaltlich hat er genau nichts gesagt. Demokratieverständnis, Klimabewusstsein null. Einbindung von Bürger:innen in demokratische Prozesse wird nicht einmal angedacht.“
„Er bedient seine Klientel, so lauft das halt.“
„In Autokratien.“
„Auch bei uns. Und jetzt? Zuschauen wie der Klimaschutz den Bach runtergeht? Ihm war ja schon das Wort Klimaschutz zuviel. Jetzt heißt es Klimagesetz. Mit dieser Regierung ist kein Klimaschutz zu machen, das heißt vier verlorene Jahre. Bei dem rasanten Fortschreiten der Klimakatastrophe ein Wahnsinn und absolut unverantwortlich.“
„Ist es. Ja. Doch auch bei uns gibt es eine Zivilgesellschaft. Die muss jetzt mal einen kräftigen Handabdruck hinterlassen und die Regierung zum Umdenken bewegen.“
„Und wie willst du das machen?“
„Weiß ich noch nicht. Aber es scheint mir der einzige Weg zu sein. Wir müssen uns zusammentun.“
Geschichten vom Klimawandel
Ein Leser schickt zum Beitrag vom 20. Juni 2025 folgende Geschichte:
„Ich wuchs in einem Bauerndorf auf, gut 30 Kilometer nördlich der Stadt Salzburg. Im Mai bestand ein besonderes Vergnügen darin, in der Abenddämmerung Maikäfer zu fangen. Da gab es etwa eine halbe Stunde, in der krochen sie aus der Erde und kletterten auf Grashalme, um von dort aus auf die Bäume zu fliegen. Abzuheben fiel ihnen schwer, und es war geräuschvoll. Da hatte man eine Chance, sie zu erwischen. Anschließend verglichen wir, wer wie viele erwischt hatte, meist zwischen 10 und 20.
Eine weitere Chance gab es am Morgen, bevor man sich auf den Weg zur Schule machte. Da waren die Käfer steif vor Kälte und fielen zu Boden, wenn man einen Baum oder Ast schüttelte. Dann ging man zu den Hühnern, von denen man umringt wurde, sobald man begann, die Käfer auf den Boden zu schütten.
Seit Jahrzehnten sehe und höre ich keine Maikäfer mehr. Wie es scheint, bleiben heuer auch die Leuchtkäfer aus.„
Füge eine kurze Erinnerung an:
Ist man in meiner Jugendzeit (1970/80er) mit höherer Geschwindkeit mit dem Auto gefahren, war die Windschutzscheibe schon bald von Insektenleichen verklebt. Bei längeren Fahrten wurde die Scheibe zwischendurch gereinigt, um wieder freie Sicht zu haben. Heute ist das kein Problem mehr. Die Windschutzscheibe bleibt frei von Insekten, einfach weil es sie in dieser Anzahl nicht mehr gibt.
„Weltweit sind inzwischen 40 Prozent aller Insektenarten vom Aussterben bedroht. Aber auch Arten, die bisher nicht vom Aussterben bedroht sind, werden immer weniger. Innerhalb von 27 Jahren ist die weltweite Biomasse aus Insekten um 76 Prozent zurückgegangen. Und jedes Jahr verlieren wir mindestens weitere 2,5 Prozent. Schmetterlinge, Hautflügler, Libellen, Eintagsfliegen und Dungkäfer gehören zu den am stärksten bedrohten Arten.“ (WWF: Das stille Sterben der Insekten)
Insekten können manchmal ziemliche Plagegeister sein, haben aber im gesamten Ökosystem eine wichtige Funktion inne, u.a. für die Bestäubung. Sie sind nicht ersetzbar. Ein empfehlenswerter Vortrag des Bilogen Mark Benecke zur Thematik: M. Benecke -Das grosse Artensterben- (re:p 2022)
Kennst du ähnliche Geschichten aus eigener Erfahrung? Wir sammeln persönliche Klimawandel-Erfahrungs-Geschichten. Woran ganz konkret hast du in deinem Leben den Klimwandel bemerkt und selbst erlebt? Erzähl deine persönliche Geschichte. Sie wird hier veröffentlicht. Schick‘ sie an: team@seniorsforfuture.at.
(Falls du willst, dass dein Name genannt wird, bitte extra dazuschreiben, ansonsten werden die Geschichten anonym veröffentlicht)
Freitag 4. 7. 2025
17.00 Uhr
Votivpark
Übermorgen Freitag ist es wieder so weit. Radeln For Future verbannt die Autos und wandelt das Straßenbild, wie jeden ersten Freitag im Monat:
„Bevor wir die andere Seite der Donau erreichen, machen wir den Praterstern und die Reichsbrücke zu Fahrradparadiesen. Wir zeigen, wie komfortabel diese Engstellen des Mega-Radhighways beradelt werden können! Am Weg zum Endpunkt kommen wir an den neuen Radwegen in der Donaustadt vorbei, aber auch auf vielen Straßen, die zum Hauptradverkehrsnetz gehören, obwohl auf ihnen keine Radinfrastruktur ist. Die neue Stadtregierung hat noch viel zu tun!
Sattelt die Räder, erzählt allen davon und radelt gemeinsam mit. Wir freuen uns auf euch!„
Treffpunkt: 17:00 Uhr beim Votivpark
Abfahrt: 17:30 Uhr
Ende: ca. 20:00 Uhr An der oberen Alten Donau
Route im Detail: Open Street Map
Folgt demnächst hier
Ende und Abschlusskundgebung: An der Neuen Donau
Lobau bleibt! Demonstration am 2.7.2025 mit Beteiligung der Seniors: