14,5 Millionen

Der ZDF berichtet von einer neuen Studie, die in Davos vorgestellt wurde und zu dem Schluss kommt, dass durch den Klimanotstand bis 2050 mit bis zu 14,5 Millionen Todesopfern zu rechnen sei. Überschwemmungen, Dürren, Hitzewellen, tropische Stürme, Waldbrände und steigende Meeresspiegel würden ihre Opfer fordern. (zdf.de/nachrichten: Bis zu 14,5 Millionen Tote durch Klimawandel).

Berichterstattungen zu möglichen Folgen der Klimakrise mit mehr oder weniger gut recherchierten Fakten gibt es inzwischen viele. Sie sind wichtig, um das Ausmaß der drohenden Katastrophe zu verdeutlichen, Verständnis für die Problematik des Klimanotstands zu schaffen und das Bewußtsein zu stärken, wie wichtig effektives Handeln für den Klimaschutz ist.

Doch in vielen Berichterstattungen bleibt ein wesentlicher Aspekt allzuoft im Dunklen: Klimakatastrophe ist nicht gleich Klimakatastrophe und beschränkt sich nicht auf bloße Extremwetterphänomene. Die Klimakatastrophe des Millionärs in der klimatisierten Villa ist eine andere als die einer Frau, die sich und ihr Kind mit weniger als 2 Dollar am Tag durchbringen muss und keine fixe Bleibe hat. Dass Menschen von der Klimakatastrophe sehr unterschiedlich betroffen sind, kommt in vielen Berichten indirekt zwar vor (ZDF u.a.), indem erwähnt wird, dass ‚besonders Regionen in Afrika, Mittleren Osten und Asien von den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels betroffen‚ sind.

Doch zu leicht liest man über die Aufzählung dieser Weltgegenden hinweg, die Erwähnung des globalen Südens im Kontext Klimawandel ist bereits gewohnt. Unbemerkt bleibt dabei oft die eigentliche Bedeutung: KLIMAUNGERECHTIGKEIT. Nicht nur, dass reichere Menschen sich leichter an den Klimawandel anpassen können als ärmere, sondern auch, dass der reiche globale Norden historischer Hauptverursacher der Klimakatastrophe ist und der globale Süden der gegenwärtig Hauptbetroffene. Betroffene Landstriche im globalen Süden haben deutlich weniger Ressourcen für Klimaanpassungs-Maßnahmen als der globale Norden, obwohl … Dieser Zusammenhang wird in Berichten der Mainstream-Medien nur selten explizit erwähnt.

„Was es zu retten gilt, ist nicht das Klima oder die Menschheit. Es geht schlicht und einfach darum, die Würde und Rechte der Menschen – und zwar aller Menschen – zu retten“ (Friederike Otto, 2023).
Buchempfehlung: Friederike Otto, Klimaungerechtigkeit.

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