„Ein Hoch auf die
Klimawissenschaften“
von Luise Strothmann
(taz)
Thema sind die Temperatur-Rekorde 2023, vor allem der September. Wobei ich persönlich finde, wir sollten nicht von Rekorden sprechen. Wer hat sich nicht schon einmal gewünscht, in irgendeinem Bereich einen Rekord aufzustellen oder sich über die Rekordmeisterschaft seiner Mannschaft gefreut oder ist stolz, dass eine Bekannte im Buch der Rekorde steht, cool. Der Begriff ‚Rekord‘ ist positiv konnotiert. Das Klima hätte dort einen Stammplatz. Doch Rekorde, von denen wir da reden, sind Tiefpunkte des Klimaschutzes, Indikatoren der Katastrophe, Extreme im Verlauf der Klimakrise.
Die extremen Temperaturen im September waren selbst für Klimaforscher:innen eine Überraschung und werfen Fragen über die mögliche weitere Entwicklung auf.
Luise Strothmann in der taz:
„Es ist nicht nur die Nachricht einer sich verschlimmernden Krise, die mich umhaut.Es ist vor allem die Tatsache, dass Wissenschaftler*innen, denen ich vertraue, sagen, sie können sich diese Entwicklung nicht erklären.“ […]
„Aber diese Zahl für September 2023, sie ist anders. Die deutsche Durchschnittstemperatur lag bei 17,2 Grad Celsius, das ist 3,9 Grad heißer als ein September im gültigen Vergleichszeitraum von 1961 bis 1990. Nach einem Sommer mit Rekordtemperaturen war der Monat auch international nicht einfach nur der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Er ist mit so enormem Abstand der heißeste, dass er selbst Klimawissenschaftler*innen Rätsel aufgibt.“ […]
Ernst, aber nicht hoffnungslos.
„Fakten sind meist nicht die Lösung, sagt Katherine Hayhoe. Aber um eine Lösung zu finden, die funktioniert, müssen wir zunächst ins Gespräch kommen. „Das Wichtigste, das du im Kampf gegen die Klimakrise tun kannst, ist, über sie zu sprechen“, lautet ihr Lieblingssatz.“
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