Am Montag 4.12.2023 äußert sich der österreichische Bundeskanzler im Ö1 Journal um fünf zu den Ermittlungen der Justiz wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung durch Klima-Aktivist:innen zustimmend, „weil eben diese Form des Protestes, das Ankleben auf Straßen, zu großen Problemen für die Menschen führt, die Menschen massiv belastet.“ (Journal um fünf)
Die massive Belastung, die der Kanzler meint, zeigt sich in ca 20 Minuten Stau-Stillstand. Laut einem Bericht des Standard verbringt, wer in Wien täglich zur Rushhour mit dem Auto unterwegs ist, pro Jahr mehr als vier Tage im Stau. Staus, die zahlreiche Auslöser haben, aber nur eine Ursache: Die unzähligen PKWs, die sich täglich zu denselben Zeiten in den Verkehr stürzen und meistens nur eine einzige Person transportieren. DAS ist die Ursache.
Den geringsten Anteil an den ca 6000 Minuten Stau haben Klimaproteste. Oft ist es sogar Fehlverhalten der Autofahrenden selbst, die Staus verursachen, etwa durch: Häufigen Spurwechsel, Drängeln und dichtes Auffahren, Missachten des Rechtsfahrgebots, Unaufmerksamkeit, Fehlende Anwendung des Reißverschlusssystems, Schaulust und Gaffen (Asfinag).
Den Problemen und Belastungen durch Staus stehen Probleme und Belastungen für die Menschen gegenüber, die unter den immer häufiger werdenden Hitzewellen leiden und mitunter daran sterben. Die Übersterblichkeit durch Hitze kostete 2022 laut AGES 231 Menschen in Österreich das Leben, für 2023 werden zwischen 300 und 500 prognostiziert (AGES, MedMedia).
‚Probleme und massive Belastungen‚ im Vergleich: Insgesamt vielleicht 100 oder max. 200 Minuten Stau (von 6000) wegen Klimaprotesten – ein paar hundert Todesopfer durch großteils menschengemachte emissionsbedingte Hitze. Und das ist nur der extremste Teil, der daraus entstehenden Belastungen, neben weiteren Folgen für die Gesundheit und enormen Sachschäden durch Unwetter, Stürme, Überschwemmungen, Dürre, Ernteausfälle, etc.
Bedroht werden wir von einer sich rasant steigernden Klimakatastrophe und einer verantwortungslosen Politik, die nichts oder viel zu wenig dagegen unternimmt. Nicht von denen, die gewaltfrei auf diesen Missstand aufmerksam machen.
Protestmarsch der Letzten Generation: Freitag 08. Dezember 2023, 10.00 Uhr, vor der Karlskirche.
Die Zivilgesellschaft ist gefordert. Klimaschutz braucht unsere Unterstützung, jede Person zählt.