Einen etwas anderen Blick warf die ‚taz‘ kürzlich auf den Umgang mit der Klimakrise. Je mehr die Klimakrise auch bei uns spürbar wird, umso vernünftiger werden wir damit umgehen. So dachten sich’s viele gerne. Doch scheint eher das Gegenteil der Fall zu sein. Es führt eher zu „mehr Verdrängung, zu immer offensichtlicherer Irrationalität, zu einem zunehmend verrohten, verdummten ‚Klimadiskurs‘.“ (taz)
„Ich meine die Angst, dass es die Zukunft des materiellen Überflusses, die uns die europäische Moderne versprochen hat, nicht mehr gibt, nicht mehr geben kann. Diese Zukunft, in der wir uns aus dem Reich der Notwendigkeit und Naturgebundenheit ins Reich der Freiheit und des Überflusses hineinproduzieren, in der die nächste Generation mehr Zeugs und deswegen auch mehr Freiheit hat, als jede zuvor. Die Klimakrise stellt also nicht nur die eigene Zukunft in Frage – sie stellt die „Zukunft“ an sich in Frage, das Versprechen, dass diese stets besser ist als die Vergangenheit.“ (ebd)
„Um uns der Klimakrise realistisch zu stellen, müssten wir anerkennen, dass schon die nahe Zukunft völlig anders aussehen wird, als wir uns das die letzten 75 Jahre gedacht haben. Dass die Welt sehr schnell viel härter, brutaler, amoralischer werden wird. Und es ist um ein Vielfaches leichter, dieses Wissen zu verdrängen, als es zu akzeptieren.“ (ebd)
Daher müssten wir ‚Klima-Trauerarbeit‘ leisten, uns in einem emotionalen Prozess diesem Wissen annähern, um es schließlich akzeptieren zu können, ähnlich dem Stufenprozess der innerpsychischen Trauerarbeit: Leugnung, Zorn, Verhandlung, Depression und Akzeptanz.
Artikel: Umgang mit der Klimakrise „Wie viele Kippen darf ich noch?„
Der allererste Schritt liegt allerdings im Hinschauen und Wahrnehmen, dass da was vorgeht in der Klimaentwicklung, und diejenigen, die politische Verantwortung tragen, aber noch in der Phase der Leugnung stecken, auf die Dringlichkeit der Situation aufmerksam zu machen.
Gelegenheit dafür gibt’s demnächst. Omas For Future Österreich aus der Steiermark radeln seit heute mit ihrer Botschaft von Leibnitz nach Wien. Am Freitag 17. Mai 2024 um 9.00 Uhr startet am Chrsitian-Broda-Platz in Wien ein Marsch Richtung Parlament. Infos hier.